Polizistin in Bitterfeld-Wolfen Polizistin in Bitterfeld-Wolfen: Katja Walter will Ansprechpartner für die Leute sein

Bitterfeld - Wenn sie noch einmal die Wahl hätte, sie würde sich wieder so entscheiden: Polizistin werden. „Dieser Beruf ist goldrichtig für mich, ich könnte mir gar keinen anderen mehr vorstellen.“ Katja Walter hat ihn von der Pike auf gelernt und viele seiner Facetten erlebt.
Seit Anfang des Monats stellt sie sich einer neuen Herausforderung: Als Regionalbereichsbeamtin beim Revierkommissariat Bitterfeld-Wolfen hat sie sich klare Ziele gesetzt. Gemeinsam mit ihren Kollegen Hartmut Wagner und Frank Scharfe möchte sie für die Menschen in der Stadt da sein, ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen und viele neue Kontakte knüpfen.
Als Ansprechpartner für die Leute hat sie sich natürlich auch in ihren bisherigen Einsatzbereichen verstanden. Und die waren vielfältig. Nach dem Studium an der Polizeischule war sie Bereitschaftspolizistin und im Streifendienst tätig, hat sie sich um Verkehrskontrollen und Sicherheitsprobleme gekümmert, wurde zu Unfällen und Einbrüchen ebenso gerufen wie zu Havarien oder Schlägereien. Nach Stationen in Magdeburg und Dessau ist sie seit sechs Jahren am Bitterfelder Standort beschäftigt und war hier zuletzt Einsatzführerin, die sämtliche Einsätze und Aufgaben einer Schicht zu koordinieren hatte.
Katja Walter hat zurvor schon eine Bankausbildung absolviert und abgeschlossen
Sie kennt die Region also - nicht nur durch den Beruf allerdings. Denn sie ist in einem Dorf ganz in der Nähe aufgewachsen. Ihre Eltern wohnen noch dort und auch sie hat es mit Mann und Tochter in den Heimatort zurückgezogen, wo sich die Familie ihr Zuhause aufgebaut hat. Dass sie zur Polizei ging, ist zu einem gewissen Teil auch familiär begründet.
„Mein Onkel ist bei der Kripo, da hatte ich schon einen guten Einblick“, sagt die 35-Jährige. „Und mir war schon sehr früh klar, dass ich Kontakt mit Menschen haben möchte. Dass die Arbeit vielseitig ist und man täglich mit neuen Aufgaben konfrontiert wird.“ Auch sie selbst wurde dann offenbar zum Vorbild: Ihr jüngerer Bruder ist ebenfalls im Polizeidienst.
Dabei konnte sich Katja Walter vorher „ausprobieren“. Sie hat nämlich auch eine Bankausbildung absolviert und abgeschlossen. Doch noch ehe sie fertig war, hat sie schon gewusst: Das ist nicht ihr Ding. „Doch die Erfahrung war gut“, sagt sie. „Ich habe gemerkt, wie etwas läuft, was ich will und vor allem, was ich nicht will.“ Und so stand der Entschluss schnell felsenfest, das Polizeistudium folgte auf den Fuß.
Mit den Menschen ins Gespräch kommen, Vertrauen erwecken
Sportlich sein und kontaktfreudig, belastbar und flexibel - solche Eigenschaften erachtet die Polizeikommissarin als sehr wichtig. Darf man auch Angst haben? „Sicher“, sagt sie. „Aber mehr im Kopf. Respekt vor dem Einsatz gewissermaßen. Schließlich weiß man vorher nie, was einen erwartet. Ob Brutalität oder Waffen ins Spiel kommen.“ Was sie bei ihrer neuen Tätigkeit erwartet, davon indes hat sie klare Vorstellungen: In Kitas und Schulen, in Seniorenheimen und bei Vereinen oder ganz einfach auf der Straße ganz viele Kontakte aufbauen.
Mit den Menschen ins Gespräch kommen, Vertrauen erwecken. Präventiv tätig sein, ihnen durch Aufklärung und Beratung helfen, dass sie nicht Opfer von Straftaten werden. Das Spektrum ist vielschichtig: Haustürgeschäfte und Verkehrssicherheit, Umgang mit den sozialen Medien oder Verhalten von Kindern gegenüber Fremden. Da kann sie auch die Erfahrungen mit der eigenen Tochter ins Spiel bringen. „Es warten manchmal so viele Gefahren, an die man gar nicht denken würde“, sagt die Mutter.
Bei der Viereinhalbjährigen jedenfalls hat sie große Neugier geweckt. Die Kleine fragt ihr manchmal geradezu Löcher in den Bauch. Kein Wunder also, was das Kind später einmal werden will: Polizistin natürlich. Ist also auch der Nachwuchs gesichert? „Warten wir’s ab“, sagt Katja Walter. (mz)