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Ploddstock Open-Air Ploddstock Open-Air in Plodda: Rocker spenden rund 2.000 Euro an Kinderhospiz

Von Michael Maul 29.07.2019, 11:51
Die Ploddstock-Organisatoren Sven Volland, Sven Dietrich und Steve Gründling (v.l.) auf der Bühne
Die Ploddstock-Organisatoren Sven Volland, Sven Dietrich und Steve Gründling (v.l.) auf der Bühne Michael Maul

Plodda - Warum nach Wacken, Berlin oder München reisen, wenn man ein Hardrock-Konzert auch gleich vor der Haustür haben kann, dachten sich Steve und David Gründling sowie Sven Volland und Sven Dietrich im Jahr 2018.

Die Idee vom vorigen Jahr, in Plodda ein solches Event zu veranstalten, ist auch bei der zweiten Auflage am Wochenende wieder voll aufgegangen. Dass dabei rund 2.000 Euro für das Kinderhospiz Bärenherz in Leipzig gesammelt werden konnten, zeigt den sozialen Charakter der Veranstaltung.

„Wir haben aus der Aktion im vorigen Jahr gelernt und einiges anders gemacht“, erzählten die Veranstalter. Der Kern der Veranstaltung am schon legendären Sandberg, auf dem bereits Schalmeienkapellen den Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde geschafft hatten, habe sich aber nicht geändert. Die angefragten Bands wie „The Lampligthers“, „Kollisionskurs“, „WK7“ und der US-Amerikaner und jetzt in Buttenheim wohnenden „Ski King“ hätten sofort zugesagt.

Shirt mit allen Unterschriften der auftretenden Bands für 1.000 Euro versteigert

Auch der Kartenvorverkauf sei so gut gelaufen, so dass am Einlass einige Fans wieder nach Hause geschickt werden mussten. „Wir haben die Genehmigung für 400 Gäste und das halten wir ein“, sagte Steve Gründling. Mehr gäben auch der Platz am Sandberg und die bestehenden Waldbrandwarnstufe 5 nicht her. „Was ein eventuelles Feuer betrifft, haben wir vorgesorgt“, sagte Gründling und zeigte auf das bereitstehende Löschfahrzeug. „Wir sind alle selbst Feuerwehrleute und möchten uns unsere Party nicht durch einen Löscheinsatz vermiesen lassen.“

Dass sich die Party gelohnt hat, zeigen schon die Zahlen. Die 2.000 Euro, die dem Kinderhospiz zugute kommen, setzen sich aus dem Verkauf der Eintrittskarten, dem Verkauf von Fanartikeln und vor allem aus der Versteigerung von zwei T-Shirts zusammen. So hat es sich der Juniorchef der Firma Wiemann Lehrmittel aus Schlaitz nicht nehmen lassen, ein Shirt mit allen Unterschriften der auftretenden Bands für 1.000 Euro zu ersteigern.

„Er war schon im Vorjahr unser bester Ersteigerer“, sagte Gründling lachend und freute sich über das Engagement. Im Vorjahr hatte man 1.111 Euro für das Hospiz gesammelt, nun könne man von einer enormen Steigerungsrate sprechen, meint Gründling. „Mal sehen, welche Marke wir im nächsten Jahr knacken können.“

Ihren Debüt-Auftritt hatten beim diesjährigen Rock-Konzert die Foxrocker aus Schlaitz

Einer, der es gewohnt ist, vor vielen Menschen zu reden, ist Andreas Rau. Ob bei der Feuerwehr oder bei der Versteigerung - Rau hatte die Massen im Griff. „Mir macht es einfach Spaß und die Musik gefällt mir“, sagte der Auktionator, der die Besucher zu immer neuen Geboten aufforderte. Und wenn dann noch so etwas Positives herauskomme, sei alles um so schöner.

Ihren Debüt-Auftritt hatten beim diesjährigen Rock-Konzert die Foxrocker aus Schlaitz, die als Schalmeien-Verein die „Heidefüchse Muldestausee“ heißen. Aber Schalmeien und Rock-Musik, passt das zusammen? Steve Gründling sagte: „Ja, klar. In Wacken zum Beispiel spielen die Kameraden der örtlichen Feuerwehrkapelle vor dem eigentlichen Konzert. Und das kommt riesig an.“ Das habe er selbst miterlebt. Zwar habe es dort anfänglich Unsicherheiten gegeben, aber das sei Geschichte.

In Plodda haben die Musiker zur Eröffnung der Ploddstock-Fete gespielt und den Nerv der Fans getroffen. Das zeigt, dass auch Hardrock-Fans den Geschmack anderer Musiker tolerieren. Die Party ging dann bis in die Morgenstunden weiter. (mz)

Steve Wiemann (r.) hat das T-Shirt ersteigert.
Steve Wiemann (r.) hat das T-Shirt ersteigert.
Michael Maul