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Plastik steht nun vor dem Kulturpalast

Von Uljana Wuttig-Vogler 02.11.2004, 17:40

Bitterfeld/MZ. - "Die Chemiearbeiterin" ist eine Plastik, die mehrere Jahrzehnte vor dem ehemaligen Verwaltungsgebäude der Filmfabrik Wolfen gestanden hat. Geschaffen hat sie Gerhard Markwald Mitte der 60er Jahre, wie die MZ aus dem Industrie- und Filmmuseum (IFM) Wolfen erfuhr. Markwald wiederum war freischaffender Künstler und der Leiter des Plastikzirkels der Filmfabrik, die der größte Frauenbetrieb in der DDR war. Aus diesem Grund sei auch die Figur in Auftrag gegeben worden. Modell habe eine Meisterin aus einer der Emulsionsfabriken gestanden, war weiter aus dem IFM zu erfahren.

Besagtes Kunstwerk ist nun bei Nacht und Nebel verschwunden, meinen die Wolfener. Oberbürgermeisterin Petra Wust dagegen lässt recherchieren, ob es mit dem Umzug seine Richtigkeit habe.

Matthias Gabriel, Geschäftsführer der Chemiepark GmbH, kann darüber nur den Kopf schütteln. Seitdem der Stadtrat von Wolfen im Jahre 2003 den Beschluss gefasst habe, dass ehemalige Verwaltungsgebäude nicht als Rathaus zu nutzen, fühle man sich für das Areal wieder verantwortlich. Die Plastik stehe jetzt vor dem Kulturpalast auf einem Platz, wo sie sicherer sei als in Wolfen, denn dort seien schon die Kinder auf ihr herumgeklettert und es habe die Gefahr bestanden, dass sie früher oder später kaputt gehen würde. Das habe man verhindern wollen. Dass die Chemiearbeiterin damit auf Bitterfelder Gemarkung eine neue Heimstatt gefunden hat und die Wolfener damit ein Problem haben, ist für Gabriel kein Thema. "Uns interessieren die klein karierten Auseinandersetzungen zwischen den beiden Städten nicht."