Pläne für Schnee und Eis Pläne für Schnee und Eis: So bereiten sich Winterdienste auf die kalte Jahreszeit vor

Bitterfeld - Auch wenn es bei 20 Grad schwerfällt: Die Winterdienste in Anhalt-Bitterfeld bereiten sich auf die kalte Jahreszeit vor. Die Straßenmeisterei Sandersdorf füllt ihr Kontor mit mehr als 1.000 Tonnen Salz. „Wir machen unsere Lager jetzt wieder voll“, erklärt Toralf Scholz, Leiter der Straßenmeisterei Sandersdorf.
Der Stadthof Bitterfeld-Wolfen hat vergangene Woche 50 Tonnen neuen Split für Fußwege bekommen. „Der Trend geht dort weg vom Salz“, erklärt Andreas Patzak, Leiter des Stadthofs. Für die 200 Straßenkilometer sind hingegen mehr als 200 Tonnen Salz da.
Knappes Personal zur Winterzeit erfordert gute Koordination
Ab November müssen die Winterdienste im Landkreis einsatzbereit sein. Die Straßenmeisterei Sandersdorf wird dafür wieder fünf eigene Fahrzeuge aufrüsten, die sich wieder um 400 Kilometer Bundesstraße und Landesstraße in Anhalt-Bitterfeld kümmern werden. Hinzu kommen vier Fahrzeuge von externen Dienstleistern wie Toko und der Firma Herker.
Die Straßenmeisterei-Fahrzeuge würden erst umgerüstet, sobald sich ein Wintereinbruch ankündigt. Fängt es an zu schneien und zu gefrieren, arbeitet die Straßenmeisterei in Schichten die Straßen ab: Ab 3 Uhr morgens geht es dann auf die Fahrbahnen, 12.30 Uhr erfolgt der Schichtwechsel, die zweite Schicht fährt bis zirka 22 Uhr. „Das Personal ist knapp, wir müssen uns gut koordinieren. Und wir müssen die Ruhezeiten beachten“, erläutert Scholz.
Winterdienst konzentriert sich zunächst auf Hauptstraßen
Beim Stadthof Bitterfeld-Wolfen stehen zwei Lkw, zwei kleinere Transporter für den Winterdienst. Deren Fahrer kümmern sich um die kommunalen Straßen in Bitterfeld-Wolfen, die in der Kategorie unterhalb der Landesstraßen rangieren. Dabei gilt: Zuerst kommen die Hauptstraßen dran, die Nebenstraßen später.
Der Stadthof Bitterfeld-Wolfen arbeitet nach Angaben des Leiters mit Telegrammen vom Deutschen Wetterdienst. „Sollte uns ein Bericht Schnee vorhersagen, werden unsere Mitarbeiter vorab informiert.“ Pro Einsatzwoche hätten dann neun Mitarbeiter Bereitschaftdienst. Sie würden bei Schnee und Glätte 3.30 Uhr auf die Straße fahren und bei Bedarf mittags von anderen Mitarbeitern des Eigenbetriebs abgelöst. „Wenn es durchweg schneit, müssen wir rund um die Uhr fahren.“
Pech gehabt! Schneehaufen können Fahrradwege blockieren
Das Prozedere habe in den vergangenen Jahren gut funktioniert. „Aber wir hatten zuletzt auch kaum noch richtigen Winter.“ Der Stadthof ist für die Ortsteile Wolfen, Thalheim, Rödgen und Zschepkau zuständig. In Bitterfeld, Holzweißig und Greppin sind externe Dienstleister im Einsatz. Radfahrer müssen im Winter zurückstecken, denn Schnee werde auch auf Radwege geschoben. Das ist nach Angaben der Stadt unvermeidlich. „Deshalb wird darum gebeten, unnötige Fahrten möglichst zu unterlassen, weil Radfahrer in diesen Situationen extrem gefährdet sind“, heißt es aus der Verwaltung.
Die Stadt Zörbig erledigt den Winterdienst seit einem Jahr ohne Dienstleister. Vier eigene Multicars, ein großer Traktor und ein kleiner stehen für die Ortsteile bereit. „Wir haben die gleiche Strategie wie im Vorjahr. Ende Oktober werden wir unsere Fahrzeuge umrüsten“, erklärt Bauhof-Chef Daniel Niedzial. 100 Tonnen Salz und 10 Tonnen Split können verstreut werden. „Wir sind guter Dinge und gut gerüstet für den Winter“, meint Daniel Niedzial.
95 Prozent der Straßen sollen geräumt werden
In Sandersdorf-Brehna und in der Gemeinde Muldestausee sind je nach Ortsteil entweder der Bauhof oder externe Dienstleister zuständig. „Wenn es logistisch möglich ist, werden wir 95 Prozent der Straßen räumen“, kündigt Bürgermeister Andy Grabner (CDU) an. Nach Angaben von Muldestausees Bauhof-Leiter Thomas Seidewitz wird in diesem Jahr dort stärker auf Salz als auf Sand gesetzt. Dadurch würde zum einen die Sicherheit erhöht, zum anderen sinke der Aufwand. „Wir werden wieder unser bestes geben, können aber nicht gleichzeitig in 13 Orten sein.“
In der Stadt Raguhn-Jeßnitz sind laut Bürgermeister Bernd Marbach (parteilos) komplett externe Dienstleister für die Straßen und Gehwege zuständig. Der Bauhof übernehme dort lediglich einzelne Plätze sowie die Flächen auf und vor kommunalen Grundstücken. (mz)