Piesteritzer Siedlungsgesellschaft Piesteritzer Siedlungsgesellschaft: Fahrstuhl bleibt vorerst Illusion
Wittenberg/MZ. - Dass zur Piesteritzer Siedlungsgesellschaft (PSG) außer der Werkssiedlung auch andere Wohnhäuser gehören und dass sich auch dort einiges getan hat, wollte am Freitag Geschäftsführer Gerhard Leske Wittenbergs Oberbürgermeister Eckhard Naumann (SPD) zeigen. Insbesondere ging es um altengerechte Wohnungen.
Das Haus mit acht Wohneinheiten, unmittelbar an der Dessauer Straße gelegen, ist fast fertig, die Außenanlagen werden derzeit gestaltet. "Fünf Wohnungen sind bereits vergeben, obwohl noch gar nicht alles fertig ist", so Leske.
Eine davon hat das Ehepaar Uelsmann aus Aken, das vor zwei Wochen nach Wittenberg zog, um näher bei den Söhnen zu sein. Langsam haben sie sich an die neue Umgebung gewöhnt, erzählen sie. Schwellen gibt es in der Wohnung keine. Die Türen sind breit genug, um mit einem Rollstuhl hindurch zu kommen, und auch das Badezimmer ist behindertengerecht.
Vor etwa zwei Jahren habe es erste Überlegungen gegeben, behindertengerechte Wohnungen zu bauen, erklärte Leske. Dazu sollte in der Dessauer Straße 115/116 ein Lift eingebaut werden, der es Rollstuhlfahrern erlaubt hätte, bis in den Keller zu kommen. Das Konzept sei auch dem Behindertenverband vorgestellt und von ihm begrüßt worden. Allein, es sei der Siedlungsgesellschaft nicht gelungen, Mieter zu finden. So liege dieses Projekt vorerst wieder in der Schublade, solle jedoch umgesetzt werden, sobald es möglich ist, für den Einbau des Fahrstuhls Fördermittel zu bekommen.
Im Vorjahr entschloss sich die PSG dann einen Block altengerecht zu sanieren. Dabei konnte jedoch nicht der komplette Standard für behindertengerechte Wohnungen berücksichtigt werden, erläuterte der Geschäftsführer. Zusammengearbeitet wurde auch in der Vorbereitung mit einem Häuslichen Pflegedienst, dessen Erfahrungen in die Planung einflossen. Die neuen Mieter zahlen eine Quadratmetermiete wie alle anderen PSG-Mieter auch. Nur für die Reinigungsarbeiten kam ein zusätzlicher Betrag dazu. Den Pflegedienst mussten sie nicht in einem Paket mitnehmen. Aber die älteren Bürger wissen, falls sie ihn benötigen, ist er da.
Mit diesem Block werde das Bestreben der PSG, möglichst vielen Bevölkerungsgruppen in Piesteritz etwas zu bieten, wieder ein Stück deutlicher, meinte Gerhard Leske. Erste Angebote seien das Torhaus für Senioren und ein Jugendklub in der Dessauer Straße. Letzterer soll allerdings wieder geschlossen und in die ehemalige Berufsschule (Lugstraße) verlegt werden.
Ein Konzept gebe es auch für den Piesteritzer Hof, erklärte Leske am Rande. Erforderliche Baugenehmigungen lägen vor, so dass nun die Innensanierung begonnen werde. Es habe sich auch schon ein ernst zu nehmender Interessent gemeldet, dessen Konzept realistische Vorstellungen beinhalte und ihn überzeugt habe. Der Saal soll erhalten bleiben. Im Erdgeschoss soll an der Ostseite ein Speiselokal entstehen. Wenn es einigermaßen laufe, könne im Mai nächsten Jahres eröffnet werden, so Leske. Er bat aber gleich darum, nicht auf diesen Termin festgenagelt zu werden.