Originell und irgendwie mystisch
Brehna/MZ. - Auf den ersten Blick sieht er aus wie ein Marterpfahl. Aber davon ist der "Flutengel", den der Brehnaer Bildhauer Michael Weihe geschaffen hat, weit entfernt. Die Material-Collage soll an die schweren Zeiten des Jahrhundert-Hochwassers im August des Jahres 2002 erinnern. "Ich wollte ihn an ein Flussufer stellen", sagt der Diplom-Bildhauer. Leider habe sich zum heutigen Tag jedoch niemand gefunden, der das originelle und irgendwie mystisch angehauchte Kunstwerk kaufen will.
Also ziert der Flutengel - abgeschirmt von den Blicken der Öffentlichkeit - Weihes Garten. Die knapp vier Meter hohe Collage besteht unter anderem aus einer Orgelpfeife, die ein Freund des Künstlers aus einer alten Kirche gerettet hat. Auch Stein, Holz und Gips hat Weihe für sein Kunstwerk verwendet. Die Hände des Engels zeigen nach oben. "Das hat etwas Segnendes, Beruhigendes", erklärt er.
Das Engelsgesicht besteht übrigens aus Gips. Am Kopf hat die außergewöhnliche Himmelsfigur, die vor künftigen Fluten schützen soll, ein Wagenrad. Die Deutung dieser Konstruktion ist der Phantasie des Betrachters überlassen. Sollte sich doch noch ein Käufer für den Flutengel finden, würde Weihe diesen in Bronze gießen lassen und vielleicht auf einen Sockel stellen.
Irgendwie ist dem Künstler sein Werk aber schon ans Herz gewachsen, denn er will nicht um jeden Preis verkaufen. "Es kommt ganz darauf an, was der Käufer mit dem Flutengel vorhat", sagt Weihe.