Nur mit Einschränkungen Nur mit Einschränkungen: Jugendclubs im Altkreis Bitterfeld dürfen seit Monatsbeginn wieder öffnen

Bitterfeld - Rund zweieinhalb Monate lang mussten sie wegen der Pandemie pausieren - doch nun geht es wieder los. Mit der sechsten Coronaverordnung hat das Land Jugendclubs Ende Mai erlaubt, ihre Türen für den Nachwuchs zu öffnen.
Unter strengen Hygiene- und Abstandsvorschriften wohlgemerkt. Wie setzen die Clubs diese um? Die MZ hat bei allen Einrichtungen im Altkreis nachgefragt.
Bitterfeld-Wolfen
Der Jugendclub 83 in Wolfen und der Jugendclub Linde in Bitterfeld haben seit vergangener Woche wieder geöffnet. Kinder und Jugendliche nutzen die Räume schon rege. „Es ist immer gut ausgelastet in beiden Einrichtungen“, sagt Steffi Hauck aus dem Vorstand des Trägervereins beider Clubs. Man habe ein umfangreiches Hygienekonzept erarbeitet.
Das Mundschutztragen ist demnach freiwillig, es muss aber auf Abstand geachtet werden. Außerdem dürfen pro Mitarbeiter jeweils nur fünf Kinder aufs Gelände. Jede Gruppe kann anderthalb Stunden lang bleiben, danach werden die Räume für eine halbe Stunde desinfiziert. Insgesamt ist der Jugendclub 83 von 12 bis 18 Uhr und der Jugendclub Linde von 13 bis 19 Uhr geöffnet.
Der Freizeittreff in Greppin hat nach fast drei Monaten Pause am Montag wieder seine Türen geöffnet. „20 Kinder sowie fünf Erwachsene, darunter Stadt- und Ortschaftsräte, sind vorbeigekommen“, sagt Leiter Tobias Köppe. Man habe gespürt, wie sehr sich die Mädchen und Jungen freuen, dass sie wieder in ihren Club können.
„Und auch die Begrüßungsmuffins kamen super an.“ Man habe die jungen Leute in die neuen Regelungen wie Listeneintrag und Desinfizieren eingewiesen und achte darauf, dass die jeweilige Raumkapazität nicht überschritten wird. „Das klappt bislang recht gut.“ Geöffnet ist werktags von 14 bis 20 Uhr und jeden zweiten Samstag von 14 bis 18 Uhr.
Im Offenen Treff des Christophorushauses in Wolfen stehen seit vergangenem Dienstag wieder die Türen offen. „Wir haben Abstandsregeln, die in den Räumen eingehalten werden können. Deswegen haben wir keine Grenze, wie viele Kinder zu uns kommen können.“ Bei Brettspielen oder der Hausaufgabenhilfe muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Den haben aber laut Spott auch alle Kinder dabei.
War die Resonanz am Anfang noch niedrig - am ersten Tag erschienen drei Kinder -, besuchen nun fast 15 Kinder und Jugendliche den Treff. „Sie sind froh, dass sie sich wieder bei uns treffen und ihren Interessen nachgehen können“, sagt Annett Spott.
Zörbig
Wer in die Jugendclubs in Löberitz und Zörbig kommt, muss sich an der Tafel mit einem Kreuz bedienen. So behalten die Betreuer im Auge, wie viele Kinder und Jugendliche sich gerade in den Räumen aufhalten.
Denn die Regeln sind streng: „In Zörbig dürfen zehn zu uns kommen, in Löberitz sechs“, fasst Susanne Sterzik zusammen. Sie hat bei der Stadt Zörbig den Hut auf, wenn es um die Jugendclubs geht. Im Zörbiger Club durfte sich etwa die Tanzgruppe wieder treffen. Desinfektionsmittel und Masken gehören auch dort zum Hygiene-Konzept.
Raguhn-Jeßnitz
Der vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) geführte Jugendclub in der Raguhner Mühlstraße hat ebenfalls seit vergangener Woche geöffnet. Zunächst gelten veränderte Öffnungszeiten - von 10 bis 18 Uhr. Man konzentriere sich auf die Hausaufgabenhilfe, sagt Leiterin Daniela Lewonig. Auch hier gelten Hygienevorschriften. „Der Mindestabstand muss gewahrt werden.“ Außerdem werde etwa aufs Händewaschen geachtet.
Sandersdorf-Brehna
Im März schlug Corona auch im Jugendclub Sandersdorf-Brehna zu. Die geplante Fahrt nach Leipzig in den „Escape Room“ musste ausfallen, der Club wurde geschlossen. Doch nun steht fest: Am 15. Juni geht es wieder los - unter Auflagen.
30 Personen dürfen sich im Jugendclub aufhalten. Beim Playstation-Spiel kann man nun eben nicht mehr Schulter an Schulter sitzen. Hauptsache „die Clubfamilie ist endlich wieder zusammen.“ Darauf freut sich auch Andrea Hille, Fachkraft für soziale Arbeit.
„Die Resonanz auf meine Rundmail war riesig. Jetzt müssen wir uns auf die Änderungen einstellen und schauen, wer in den Club kommt.“ 30 - mehr geht nicht. Die anderen müssen draußen warten. Der Parkplatz bietet Platz für weitere Aktivitäten im Freien. Auch die Sport- und Freizeitanlage kann ausgiebig genutzt werden, so die Stadtverwaltung.
Andrea Hille war in der Corona-Krise für die Jugendlichen da. Meist via Handy. Es ging um Prüfungsstress oder andere schwierige Situationen. Umso größer ist die Freude, dass man darüber wieder im Club reden kann. Was aus geplanten Veranstaltungen wird, bleibt offen. Anfang August wollen die Jugendlichen zelten. Doch das sei ungewiss, wie auch Ausflüge nach Halle und Berlin. (mz)