Nur Lehrer zweiter Klasse? Nur Lehrer zweiter Klasse?: Jens-Uwe Böhme aus Petersroda kritisiert Impfpläne im Bildungswesen

Petersroda/Roitzsch - „Was mich heute umtreibt, ist das Impfen bei Lehrern“, teilt Jens-Uwe Böhme mit. „Ich freue mich ungemein darüber, dass die Lehrkräfte der Grund- und Förderschulen die Möglichkeit des Impfens erhalten haben.
Nicht verstehen kann ich, dass dieses Impfangebot den Lehrkräften weiterführender Schulen verwehrt bleibt“, betont der Mann aus Petersroda, der an der Roitzscher Ganztagsschule unterrichtet und Vorsitzender des Landesverbandes Deutscher Sportlehrer ist.
„Auch wir sind Lehrkräfte, die tagtäglich mit den Schülern auf Tuchfühlung sind“
„Wir Kollegen der Abschlussklassen sind bereits seit Mitte Januar aktiv und leisten an ,vorderster Front’ unsere pädagogische Arbeit. Der Unmut unter vielen Lehrkräften wächst dahingehend, dass hier ein Ranking in der Impfreihenfolge aufgemacht wurde, das nicht nachvollziehbar ist“, teilt Böhme seinen Unmut mit.
„In unseren Augen sind alle Lehrer im Bundesland gleich. Auch wir sind Lehrkräfte, die tagtäglich mit den Schülern auf Tuchfühlung sind.“ Begriffe wie „Kanonenfutter“ oder „Lehrer zweiter Klasse“ würden kursieren und drücken das Empfinden der Lehrer aus, dass ihre Arbeit nicht geschätzt werde beziehungsweise, dass ohne Rücksicht auf Verluste geöffnet werde.
Wenn Impfstoff aber nicht genutzt werde, dann führe das zu Frust
Allein der hohen Arbeitsmoral und der Einstellung zu den Schülern sei es zu verdanken, dass hier kaum Ausfälle in Richtung des Präsenzunterrichts zu verzeichnen sind. Das Verständnis der Lehrkräfte, dass es auch andere Berufsgruppen wie den medizinischen Bereich gebe, die dieses Angebot unbedingt erhalten müssen, sei ebenfalls vorhanden.
Wenn Impfstoff aber nicht genutzt werde und deshalb zum Beispiel im Bereich Anhalt-Bitterfeld nach Magdeburg abgegeben werde, dann führe das zu Frust, so Böhme. (mz/cz)