Nageln was das Zeug hält
Bitterfeld/MZ. - Und in der Bitterfelder Kindertagesstätte "Bussibär" feierten alle gemeinsam ihr Sommerfest. Höhepunkt hier: die Aufführung des Grimmschen Märchens "Rotkäppchen", das die Eltern einstudiert hatten.
Auf dem Festgelände am Sportplatz in Salzfurtkapelle fand im Rahmen des Dorffestes der erste olympische Vierkampf der Ortschaft statt. Neun Mannschaften mit je vier Teilnehmern, die sich aus Mitgliedern der unterschiedlichsten Vereine zusammensetzen, kämpften um den Wanderpokal von Salzfurtkapelle. Und weil der Spaß an dieser Stelle nicht zu kurz kommen sollte, wird man die einzelnen Disziplinen auch vergeblich bei Olympischen Spielen suchen.
Als erstes musste ein 50-Liter-Fass Bier, das abends zuvor beim Spiel Deutschland - Argentinien leer getrunken worden war, auf Zeit gerollt werden, erzählt schmunzelnd der Betriebsführer des Busunternehmens Vetter, Hans-Jürgen Wolf, der für den sportlichen Part des Festes den Hut auf hatte. Anschließend ging es zum Stiefelweitwurf. Zur Verfügung gestellt wurde er von einem Kameraden der freiwilligen Feuerwehr.
Muskeln waren beim Flaschenstemmen gefragt. "Das heißt aber nicht, dass es um Bierflaschen geht", sagte Bürgermeisterin Heike Külz lachend, "sondern um Fünf-Liter-Propangasflaschen." Und dann konnten die weiblichen Mitglieder der Mannschaften zeigen, dass sie auch handwerkliche Fähigkeiten besitzen. In einen Holzklotz waren nämlich 20 Zentimeter lange Dachsparrennägel einzuschlagen. Gesamtsieger aller Disziplinen wurde die örtliche Feuerwehr. Der zweite Platz ging an die Mannschaft aus dem Neubaugebiet. Und Dritter wurde der Faschingsverein.
Die sportliche Note, bei der natürlich auch der Spaß nicht zur kurz kam, dominierte ebenfalls beim Badfest in Zörbig, das von Vereinen der Stadt auf die Beine gestellt worden war. So hatten zum Thema "Deutschland bewegt sich" Marlene und Klaus Röpke von der Abteilung Gesundheit und Fitness des SV Zörbig zu einem Test eingeladen. Hier konnte jeder für sich feststellen, wie weit seine Beweglichkeit und Kondition reichen.
Bei den Angelfreunden waren "Trockenübungen" angesagt. Und es gab auch zahlreiche Spiele für Kinder - am und im Wasser. Die Neptuntaufe gehörte ebenso dazu, wie das Balancieren auf einen Schlauch über das Becken, die Arschbombenmeisterschaft und das Schnuppertauchen der "Froschmann"-Schule. Und dann übergab Ines Nausedat von der Gruppe NM 30 (nicht mehr 30), einer Abteilung des SV Zörbig, Schwimmmeister Gerd Mühlpfordt einen Scheck über 200 Euro. "Der Erlös vom Verkauf eines kleinen Kochbüchleins, das wir verkauft haben", sagt die junge Frau zum Hintergrund.
Ganz traditionell wurde auch in der kleinen Ortschaft Lingenau das Dorffest gefeiert. Organisiert und ausgerichtet hatte es wieder der Bürgerverein, der gegenwärtig 24 Mitglieder zählt. Eine starke Truppe, wenn man bedenkt, dass der Ort gerade mal 150 Einwohner zählt. Und auch hier ging es sportlich zu. "Heute Nachmittag gibt es ein Fußballturnier zwischen Traktor Lingenau und FC Solar-Direkt", erzählte Vereinsmitglied Thomas Rittel. Doch auch dieses sei nicht bierernst zu nehmen. Die Herren der Schöpfung sollen einfach mal zeigen, ob sie wirklich besser sind als die WM-Elf. Am Fernseher jedenfalls seien sie es, hätten die Frauen berichtet, so Rittel.