Wiedereröffnung Nach Sanierung: Kletterer haben in Wolfen-Nord endlich wieder ein Domizil
Seit 21 Jahren steht am Ende des Filmbandes in Wolfen-Nord ein Gigant aus Beton zum Klettern. Nach der Sanierung ist er jetzt wieder nutzbar.

Wolfen/MZ - Torsten Audorf und seine Mitstreiter blicken zufrieden in die Runde. Die Sportler der SG Chemie Wolfen, des Deutschen Alpenvereins sowie der Kletterschule Felsenfest sehen, dass sich die Anstrengungen gelohnt haben. Der Kletterfelsen am Rand des Filmbandes in Wolfen-Nord kann wieder bestiegen werden. Und das haben die Kletterer am Samstagmittag ausgiebig getan.
Doch vor dem ersten Schritt in Richtung des 15 Meter hohen Gipfels, gab es eine Menge zu tun, weiß Torsten Aufdorf, der die Idee schon seit April dieses Jahres mit sich trägt. „Wir haben uns Anfang dieses Jahres am Felsen getroffen und beratschlagt, wie man ihn wieder nutzbar machen kann“, sagt Audorf. Und mit wir meint er Bitterfeld-Wolfens Oberbürgermeister Armin Schenk, einige Kletterer und auch Weltenradler Thomas Meixner.

Wer die große Höhe scheut, kann sich beim Bouldern an den kleinen Steinen nebenan betätigen
Denn nachdem der Kletterfelsen im Rahmen der Expo 2000 eingeweiht worden war, hatte sich kein Betreiber gefunden - auch die Stadt wollte nicht übernehmen. Nun sei man sich schnell einig gewesen, den Felsen zu sanieren, ihn fachmännisch prüfen und danach wieder der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Spezialisten hätten dann Risse mit einem speziellen Mittel verfugt, neue Kletterhilfen angeschraubt und alles auf den neusten Stand der Sicherheitstechnik gebracht. „Das ist sehr wichtig, um eine Gefährdung der Kletterer auszuschließen“, so der Sportler. Auch habe man die ersten drei Meter des Aufstieges so schwierig gestaltet, dass niemand ohne professionelle Hilfen den Berg erklimmen und eventuell abstürzen könne. Erst dann habe man den Schutzzaun entfernen können. Wer also möchte und es sich zutraue, könne sich am Felsen sportlich betätigen.

Wer aber die große Höhe scheut, könne sich beim Bouldern an den kleinen Steinen nebenan betätigen, sagt Audorf. Unter Bouldern versteht man das Klettern um kleine Felsen herum, ohne mit den Füßen den Boden zu berühren. „Wer da mal abrutscht, kann leicht hinunterspringen, ohne sich zu verletzen.“ Trotz der geringen Höhe sieht er darin eine sportliche Herausforderung, die sowohl Kraft als auch jede Menge Balance erfordert. „Ganz so einfach wie es aussieht, ist es nicht.“
Um Nachwuchs brauchen sich die Kletterer nicht zu kümmern
Für die Zukunft habe man geplant, den Fels in unregelmäßigen Abstände bei einem Event zu besteigen und für das Klettern zu werden, blickt Audorf voraus. Auch wolle man einen Verantwortlichen benennen, der als Ansprechpartner für andere Freizeitsportler und auch die Stadtverwaltung da ist. „Wie ich das so sehe, werde ich das wohl sein“, meint er. Zumal die Sportler ja auch auf dem Gelände neben dem Filmband am ehemaligen Schulsportplatz bereits eine Freizeittrainingsanlage geschaffen haben.
Um Nachwuchs brauchen sich die Kletterer nicht zu kümmern. Was fehle, seien die Übungsleiter, die mit fachmännischen Rat und Tat den Neuanfängern zur Seite stehe. „Wir sind aber zuversichtlich“, sagt Audorf.
