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Nach Großbrand vor zwei Jahren Nach Großbrand vor zwei Jahren: Polychem vor dem Probelauf

Von Christine Färber 04.08.2017, 12:14
Entsetzlich: Nach dem Brand bleibt nichts mehr übrig.
Entsetzlich: Nach dem Brand bleibt nichts mehr übrig. Archiv/Maul

Bitterfeld - Zeit? Jörg Dietrich, Geschäftsführer von Spezialklebstoffhersteller Polychem im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen, kann da nur lächeln. Denn davon haben seine Leute jetzt gerade ausgesprochen wenig. „Wir sind in der ganz heißen Phase“, sagt er und erklärt, dass noch in diesem Quartal die ersten Probeläufe der Produktion in der nagelneuen Anlage starten werden. „Und das wird uns auch gelingen“, stellt Dietrich klar. Übrigens entstehen mit dem neuen Betrieb fünf bis zehn zusätzlichen Arbeitsplätze in der Produktion und im Labor. „Wir suchen kräftig Mitarbeiter“, so Dietrich.

Riesige Baustelle steht nicht still

Nach dem verheeren Brand vor genau zwei Jahren, als sich die Eigentümer von Polychem entschlossen, nicht aufzugeben sondern an Ort und Stelle rund 20 Millionen Euro zu investieren und einen völlig neuen, hochmodernen Betrieb zu errichten, sind die Bauarbeiten bei Polychem nun zum größten Teil abgeschlossen. Doch steht die riesige Baustelle nicht still. Vor allem technische Dinge stehen jetzt absolut im Fokus - sozusagen Details der Anlagentechnologie, wie Produktionsleiter Falko Schallausky erklärt. „Wir haben gerade den TÜV im Haus, der alle technischen Anlagen prüft und abnimmt.“

Wahnsinnige Anstrengungen liegen nicht nur hinter dem Polychem-Team, sondern auch den Mitarbeitern der Firmen und Gewerke, die an dem Riesenprojekt gewirkt haben. Hundert-Prozent-Einsatz nennt das Dietrich. Überstunden, Nachtschichten, Wochenendarbeit - alles inklusive. Hier ist etwas gelungen, vor dem Experten den Hut ziehen. „In zwei Jahren einen solchen Betrieb von den Grundmauern her hochzuziehen, das ist fast nicht machbar“, meint Dietrich.

Mitarbeiter werden zurückgeholt

Die technische Leiterin, Heike Troitzsch, der die Baustelle manch schlaflose Nacht beschert hat, sagt: „Davon muss man ja noch abziehen, dass ein halbes Jahr für die Planung der neuen und den Abriss der zerstörten Anlage draufgingen. Normalerweise braucht man drei bis dreieinhalb Jahre für sowas.“

Ende des Jahres soll die volle Produktion starten. Nach und nach werden jetzt die Mitarbeiter, die vorübergehend in anderen Firmen im Chemiepark für Polychem gearbeitet haben, zurückgeholt. Sie müssen fit sein, wenn die neue Anlage angefahren wird.

(mz)