Nach Brand im Chemiepark Nach Brand im Chemiepark in Bitterfeld: Statik der Kühltürme wird von Fachleuten geprüft
Bitterfeld - Auch mehr als 24 Stunden nach dem aufsehenerregenden Brand der beiden Kühltürme auf dem Gelände des Envia-Therm-Kraftwerkes im Bitterfelder Chemiepark steht die Brandursache noch nicht fest. Die Mitarbeiter der Kriminaltechnik sind derzeit mit Statik-auf dem Gelände unterwegs, um die Standsicherheit der Konstruktion zu prüfen.
Erst wenn man von dieser Stelle eine Freigabe bekommt, könne man im Inneren der Türme, die bis auf das Betonskelett abgebrannt sind, weiter nach der Ursache forschen, war von der Kriminalpolizei zu erfahren. Dann könne man möglicherweise auch genauere Aussagen über die Höhe des entstandenen Schadens machen.
„Umbau und Modernisierung sollten eigentlich im September beendet sein“
Das bestätigt auch Unternehmenssprecherin Maxi Rudolph. „Die Versorgung der Abnehmer im Chemiepark mit Elektroenergie und Prozessdampf ist trotz der beschädigten Türme weiterhin gesichert“, sagt sie.
Diesen Verbrauch könne man absichern. Doch könnte der Brand Folgen für den weiteren Zeitplan der bei laufendem Betrieb durchgeführten Sanierungs- und Umbaumaßnahmen im Kraftwerk haben. „Umbau und Modernisierung sollten eigentlich im September beendet sein. Dann wollten wir wieder zur vollen Inbetriebnahme übergehen“, sagt Rudolph. „Ob dieser Termin gehalten werden kann, steht derzeit noch nicht fest.“
Müssen Kühltürme abgerissen werden?
Ebenso sei unklar, ob die Kühltürme wieder genutzt oder neu aufgebaut werden müssten. Das entscheide sich erst, wenn das Ausmaß der Schäden bekannt ist, so Rudolph. Denn durch die Flammen könnte der Stahlbeton auch stärker in Mitleidenschaft gezogen und beispielsweise verformt worden sein.
Die Feuerwehren waren am Mittwoch auch nach dem Löschen der Flammen noch bis in die Nachmittagsstunden im Einsatz. Teilweise habe man mit Einreißhaken und einer Multi-Cut-Säge Fassadenteile entfernen müssen, um an versteckte Brandnester heranzukommen, erklärt André Hempel von der Bitterfelder Feuerwehr. „Durch den Funkenflug hatte sich zudem auf einem Nachbargelände ein Ödland entzündet, das aber schnell abgelöscht werden konnte.“ (mz)