1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. MZ vor Ort in Splau: MZ vor Ort in Splau: Marode Brücke als Knackpunkt

MZ vor Ort in Splau MZ vor Ort in Splau: Marode Brücke als Knackpunkt

Von Christian Schafmeister 27.09.2002, 16:08

Splau/MZ. - Der Wunsch nach einem Gemeinschaftshaus steht in Splau ganz oben auf der Liste. "Früher hatten wir dafür den Raum von der Feuerwehr", erklärt Johanna Kottke, "auch unsere Jugend hat dort gefeiert". Doch seit Jahren steht das Gebäude mittlerweile leer, gibt es noch keinen Ersatz. "Damals haben wir dort auch gewählt", blickt Gerhard Kottke zurück, "aber wenn es eben rationeller ist, dann müssen wir dafür halt bis Bad Schmiedeberg".

Große Hoffnungen konnte den Bewohnern beim MZ-vor-Termin Bürgermeister Hubertus Baum (CDU) nicht machen. "Es hängt am Geld. Gut wäre es aber, wenn es einen Träger oder Verein geben würde", sagte Baum und brachte die Gründung, etwa eines Heimat-Vereins, ins Spiel.

Sorgen haben auch die Leute, die im nahe liegenden Horstweinberge wohnen. "Wir fühlen uns schon abgekoppelt, zumal es nicht mal ein Hinweisschild gibt", kritisiert Herbert Leske, "da sind schon häufig Leute, die zu uns kommen wollten, durch den ganzen Ort geirrt". Aber auch der Zustand der Brücke auf dem Zufahrtsweg sei seit langem katastrophal, sagt Gerhard Kühnl und warnt vor der Gefahr des Einsturzes. "Die Brücke war bereits in der Planung, doch dann hat etwas gefehlt und das Vorhaben wurde verschoben", meinte Baum. "Die Brücke ist jedoch eines der wichtigsten Themen", bekräftigte Petra Koch aus der Stadtverwaltung.

Die Menschen in Horstweinberge machen aber aus der Not eine Tugend. Der Zusammenhalt sei dort gut, betont Kühnl. "Da fassen alle mit an, und wir 27 Leute machen auch viel zusammen wie zum Beispiel ein gemeinsames Osterfeuer", ergänzt Leske.

Doch Leske und auch Lisa Bräse hatten ganz konkrete Fragen an Bürgermeister Baum. "Kommt die Dorferneuerung nun oder nicht", wollte Leske wissen. "Zwar sind wir in der Planung drin", erläuterte Baum, "doch vieles ist für uns als Stadt nicht machbar", aus diesem Grund gehe es zunächst um mögliche private Vorhaben. Lisa Bräse dagegen machte auf einen Gefahrenpunkt im Ort aufmerksam. "Es wird hier oft gerast, der Übergang liegt im Bereich der Kurve, muss doch nicht sein", empörte sie sich. Den Hinweis auf mögliche Planungen ließ sie dabei überhaupt nicht gelten. "Da wurde schon vor rund 50 Jahren geplant", weiß sie zu berichten, "der einzige Unterschied: Damals brauchten wir noch Gummistiefel, um auf die andere Seite zu kommen", schmunzelte sie.

Immerhin: Die Kanalisation wird voraussichtlich Anfang oder Mitte nächsten Jahres kommen, meinte Petra Koch. "Aber nicht, dass hier wieder zwei oder drei Mal gebuddelt wird", mahnte Lisa Bräse als sie gleich an weitere ins Auge gefasste Straßenbau-Maßnahmen in Splau dachte.