Modellbahn-Schau: Modellbahn-Schau: Unheimlicher Spaß bei zuweilen heimlichem Hobby

Wittenberg/MZ. - Mit einem Haus im Gepäck, natürlich einem passend zur Mini-Bahn, ließ sich Karl-Heinz "Charly" Ullrich von den rollenden Zügen faszinieren. "Das ist eher ein heimliches Hobby von mir", meinte der Abtsdorfer. 1967 habe er seine erste Bahn bekommen, seither hat ihn die Modellbahn nicht wieder aus ihrem Bann gelassen. So nach und nach, da er viel herumkommt, hat er seine Anlagen in mehreren Größen Stück für Stück zusammengetragen. "Ich habe verschiedene Anlagen gehabt, aber nie richtig fertig gestellt. Man wird ja eigentlich nie fertig", schmunzelt er. Und die H 0, die liege zu Weihnachten immer mit einer Runde um den Baum.

Die Verspieltheit und Detailtreue der Modellbahnen ist wohl das Beeindruckendste. Da wird geklebt und bemalt, eine Bahn war sogar im Bau zu sehen. Wer neue Wagen oder gar eine Lokomotive erwerben wollte, hatte am Wochenende die Qual der Wahl. Auch wenn der Geldbeutel manchen Wünschen enge Grenzen setzte.

Der sechsjährige Tobias Wollschläger hatte ganz eigene Vorstellungen, wann welcher Zug zu fahren habe. Vor allem Lokschuppen und Drehscheibe hatten es ihm angetan. "Papa, kannst du mal die Taigatrommel rausfahren?" Was Ralf Wollschläger, Mitglied des Fördervereins, natürlich in die Tat umsetzte. Seit sechs Jahren frönt der Mann aus Elster dem Hobby gemeinsam mit anderen, und auch im wahren Leben ist er Eisenbahner. Schon mit vier Jahren war seine Liebe zur Miniaturbahn entstanden. Tochter Melanie, die jetzt in diesem Alter ist, wirkt nicht ganz so begeistert wie ihr Bruder. Auch Mutter Peggy kann ein gewisses Interesse nicht verhehlen. "Auch wenn ich manchen Begriff, den mein Junge sagt, nicht kenne", lächelte sie. Die Modellbahn der Familie hatte das Hochwasser im vergangenen Jahr nicht überstanden. "Mein Mann baut jetzt eine neue."