Mobile Bettfedernreinigung Mobile Bettfedernreinigung: Bei Familie Weiß fliegen die Federn
Bitterfeld/MZ. - "Das wird jetzt etwas laut", meint Petra Weiß, als sie die Anlage anstellt, die tausende von Federn reinigt. Von der Sortierkammer schwirren die weißen Gebilde in die Dampfkammer und zum Schluss in die Kühlkammer. Als letztes werden sie wieder in den Bezug gefüllt. Und dabei wirbeln dann in der Luft lauter weiche weiße Federn herum.
"Davon war ich schon als Kind fasziniert", meint Petra Weiß. Die Bettfedernreinigung sei ein reiner Familienbetrieb, den ihr Vater vor mehr als 50 Jahren gegründet habe. Seit 20 Jahren führt nun Petra ihr eigenes Unternehmen, zu dem zwei Wagen gehören.
"Neun Monate im Jahr sind wir in Sachsen und Sachsen-Anhalt unterwegs", meint die gebürtige Schwäbin. Nur drei Monate im Jahr sei man daheim in Homburg. Deshalb habe man sich mit großem Wohnwagen auch heimisch eingerichtet. "Wir sind dort zu Hause, wo wir gerade sind", meint die viel gereiste Unternehmerin. Ihre Kinder Joana und Angelina gehen so wie Zirkuskinder immer da in die Schule, wo sie gerade seien. "Aber das ist gar nicht schlimm", meint Tochter Joana. Mutter Petra bestätigt das: "Es entstehen viele Freundschaften, es gibt jede Menge Bekannte und das liebe ich." Immer wieder neue Leute, ständiges Dazulernen und die verschiedenen Orte sehen ist für sie faszinierend.
Doch auch die Arbeit macht ihr unheimlich Spaß. Nach so langer Zeit, habe sie immer noch Freude daran. Ab und zu finde man bei der Reinigung der Betten so manche Antiquität. "Urkunden, Testamente und eine Zeitung von 1750 habe ich schon zwischen den Federn gefunden", lacht die Mutter. Doch auch bei Funden wie einer Maus, einer Puppe, der Murmel oder Bilder, wird sie den kuriosen Kronenkorken nie vergessen. "Die junge Frau wollte unbedingt, dass er im Bett bleibt, weil ihr Vater es selbst gestopft hatte und sie sich erinnern wollte", so Weiß. Da er ihr beim Leeren herausgefallen war, musste sie ihn anderthalb Stunden im Federgewirr suchen, um den Kundenwunsch zu erfüllen. Bis zum Freitag steht Petra Weiß noch an der Grünen Lunge in Bitterfeld und ihr Mann Mario bei der Sparkasse in Wolfen. Am Freitag geht es für den Familienbetrieb dann weiter nach Zwenkau bei Leipzig.
Das der Betrieb in der Familie bleibt ist auch gesichert. "Meine 16-jährige Tochter lernt bei uns und übernimmt, sobald sie Auto fahren kann", erzählt Weiß. Auch die kleine Joana ist sich sicher, dass sie die Federn ebenfalls zum Wirbeln bringen will.