Mit Taschenlampe auf Tour
Bitterfeld/MZ. - "Das Wetter verhagelt uns die Sache wahrscheinlich etwas", vermutet Brigitta Weber, die sich wegen des spärlichen Besucherinteresses viel lieber an die Vorjahre erinnert.
Da seien bis Mittag schon ein paar Leute gekommen und hätten den kostenfreien Blick in die Dauerausstellung genossen oder den Blick vom Schlossturm.
Tatsächlich hatten die Zörbiger ihre ganz besonderen Schmeckerchen auf den Sonntagnachmittag gelegt. Gleich drei Ausstellungen wurden eröffnet. Für die erste, eine Foto- und Textdokumentation über die größer gewordene Stadt Zörbig, ist Gerlinde Barthel vom Heimatverein verantwortlich. Bilder aus Cösitz, Priesdorf, Rieda oder Schrenz wurden ergänzt mit Angaben zur Geschichte der Mitglieder der neuen Einheitsgemeinde. "Wir wollen zeigen, was es für schöne Flecken in der großen Stadt gibt und die Leute animieren, dort auch mal vorbeizuschauen", erklärt sie.
Gleich nebenan entführt der Landsberger Norbert Hübner in ferne Welten. Mehr als 50 Bilder hat er nach Zörbig mitgebracht. Hinter Glas befindet sich die dritte Attraktion: Der Inhalt der vor gut drei Wochen vom Schlossturm geborgenen Turmkapsel. Wimpel, ein Exemplar des Zörbiger Boten und die Festschrift aus dem Mai 1933.
"Licht aus, Taschenlampe an", das ist das Motto im Wolfener Industrie- und Filmmuseum. Kinder streifen durch die dunklen Räume. Und welche Freude macht es, den Strahl der Taschenlampe auch einmal hinter sonst verschlossene Türen lenken zu können. "Unser besonderes Angebot zum besonderen Tag", sagt Museumsleiter Uwe Holz. Anna und Lea Butz finden so etwas einfach toll. "Mal was Neues", halten die Schwestern mit ihrer Begeisterung nicht hinter dem Berg. "Macht nichts, dass wir mindestens schon fünf Mal im Museum gewesen sind", meinen sie fröhlich. "Es gibt da immer wieder etwas neues zu entdecken."
Entdecken wollte auch Elisabeth Bier im Bitterfelder Kreismuseum eine Menge. Nicht allein die Keramiken von Christa Rötting. Frau Bier hat es auf Geschichte abgesehen. "Ich wohne noch nicht lange hier, da ist so ein Angebot doch wunderbar", sagt sie. Besonders angetan ist sie von der Geschichte der Bitterfelder Luftfahrt und der Bernsteinsammlung.