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Mit Platten gegen den Krach Mit Platten gegen den Krach: Bitterfelder Anhaltschule erhält besseren Lärmschutz

Von Michael Maul 01.03.2018, 12:47
Die Kinder sind von ihrem lärmgeschützten Hortraum in der Bitterfelder Anhaltschule begeistert.
Die Kinder sind von ihrem lärmgeschützten Hortraum in der Bitterfelder Anhaltschule begeistert. André Kehrer

Bitterfeld - Betritt man den Hortraum der Bitterfelder Anhaltschule ist es, als wenn man plötzlich in eine andere Schallwelt eintaucht. An der Decke angebrachte Lärmschutzplatten sorgen dort dafür, dass der Geräuschpegel deutlich gesenkt wird.

„Das macht sich bei spielenden und manchmal auch tobenden Kindern bemerkbar“, sagt Hortleiterin Gudrun Claußen. Die Anhaltschule ist damit die vierte Einrichtung in der Stadt Bitterfeld-Wolfen, die in den Genuss des Projektes kommt, das durch eine Spende der Firma Möllmann ermöglicht wurde.

„Wir haben bis jetzt in einem Hortraum der Pestalozzischule, in der Kita Villa Sonnenkäfer und und der Kita Fuhnetal diese Schallschutzmaßnahme getestet und konnten in allen Einrichtungen nur lobende Worte hören“, sagt Bitterfeld-Wolfens Oberbürgermeister Armin Schenk (CDU).

Für die Kinder steht fest: „Dieser Raum ist prima“

Um den Effekt am praktischen Beispiel zu erläutern, macht er die sogenannte Klatschprobe. Dabei war in dem ungedämmten Raum ein deutlich höherer Schallpegel zu hören als in dem Raum, der mit den Geräuschdämmplatten an der Decke versehen war. „So wie bei diesem Beispiel ändert sich auch der Schallpegel in dem Raum, wenn er mit spielenden Kindern gefüllt ist“, sagt Schenk.

„Das ist ein gutes Beispiel, wie man mit einem relativ kleinen finanziellen Einsatz einen großen und vor allem wichtigen Effekt für die Kinder und die Erzieher erzielen kann“, ergänzt Wolfens Bauchef Stefan Hermann. Diese Platten ähneln einer Styroporplatte, haben aber einen völlig anderen Dämmwert, erklärt Hermann die Elemente, die aus der Akustik bekannt sind.

Für die Kinder steht fest: „Dieser Raum ist prima.“ Dass baldmöglichst alle Räume mit diesen Platten versehen werden sollen, wünschen sie sich. Und nicht nur die Kinder sind über den Schallschutz erfreut, auch die Erzieher sehen in der Maßnahme eine positive Entwicklung.

Insgesamt 46 Räume sollen in Bitterfeld-Wolfen schallmäßig saniert werden

Doch bis alle entsprechenden Zimmer in den Kindereinrichtungen und Klassenräumen der Stadt Bitterfeld-Wolfen auf einen geringeren Schallpegel reduziert werden können, ist es noch ein langer Weg, weiß Hermann. Immerhin seien es insgesamt 46 Räume, die in der nächsten Zeit noch schallmäßig saniert werden müssten.

Was dazu fehle, sei derzeit das Geld. Sollten sich weitere Spender finden, die, wie die Firma Möllmann, ihren wirtschaftlichen Erfolg in der Region auch dort wieder investieren, wäre man sehr dankbar. „Es kommt unseren Kindern und auch den Betreuern in den Einrichtungen zugute“, wirbt Hermann für weiteres Engagement

Möglich wurden diese ersten Maßnahmen durch eine Spende der Firma Möllmann, die der Stadt eine Summe von 25.000 Euro für soziale Zwecke übergab. 10.000 Euro davon sind in die neue Bestuhlung des Rangs im Kulturhaus geflossen, die restlichen 15.000 Euro wurden für die Dämmmaßnahmen verwendet. (mz)

Die Dämmplatten haben die Bezeichnung Capacoustik Melapor und bestehen aus einem duroplastischen, elastifizierten Weichschaumstoff auf Melaminharzbasis mit einer filigranen offenzelligen Struktur.

Sie können sowohl direkt als Wand- und Decken­Verkleidung auf den tragfähigen Untergrund geklebt als auch mit Standard T-Schienen als Baffle oder Deckensegel im freien Raum abgehängt werden. Wegen der schnellen Montage sind sie ideal zur nachträglichen Sanierung geeignet.

Wie ein Schachbrettmuster sind die Platten an der Decke verklebt.
Wie ein Schachbrettmuster sind die Platten an der Decke verklebt.
André Kehrer