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Mit Bleistift und Kohle Mit Bleistift und Kohle: Achtjähriger Künstler aus Retzau besticht mit Talent und Unbekümmertheit

Von Ulf Rostalsky 03.09.2017, 14:00
Zeichnen ist die große Leidenschaft von Pablo Palacio Ladde. Ein paar seiner Arbeiten hängen im Mehrgenerationenhaus.
Zeichnen ist die große Leidenschaft von Pablo Palacio Ladde. Ein paar seiner Arbeiten hängen im Mehrgenerationenhaus. Ulf Rostalsky

Retzau - Zeichnen mit Kohle und Bleistift - Das ist Pablo Palacio Laddes große Leidenschaft. „Ich habe mit fünf Jahren angefangen“, erzählt der Junge. Kurzes Innehalten, Überlegen und Zustimmen: Ja, das ist fast sein halbes Leben. Pablo ist gerade einmal acht Jahre alt und - so sagen es Fachleute - mit einer reichlichen Portion künstlerischem Talent ausgestattet.

„Alles stammt aus meiner Phantasie“

Der Junge traut sich an allerhand Sachen heran, die andere Kinder in seinem Alter lieber liegenlassen. „Im Sommer waren es die Hände von Da Vinci“, erzählt Mutter Heike Ladde. Pauline Ullrich, Pablos Kursleiterin im Wolfener Mehrgenerationenhaus, gefällt vor allen Dingen der Weg ihres Schützlings. „Man sieht einfach die Entwicklung.“

Städte, Tiere, Menschen. „Alles stammt aus meiner Phantasie“, sagt Pablo und denkt praktisch. Lange überlegen kommt für ihn nicht infrage. „Ich zeichne einfach los. Ausbessern kann man immer noch.“ Die Unbekümmertheit bringt den Jungen voran. „Er macht das wirklich sehr gut. Schattierung, Linienführung und Motive sind nicht alltäglich“, zollt Pauline Ullrich dem Nachwuchstalent Respekt.

Zeichnen macht Laune

Pablo will indes vom großen Lob wenig wissen. Er freut sich über die Anerkennung und die Tatsache, dass auch ein paar seiner Bilder Teil der Ausstellung „Lebenszeichen 2050“ im Mehrgenerationenhaus sind. Aber selbst ohne diese positiven Begleiterscheinungen würde der Retzauer nicht von seinem Hobby lassen. Ideen sprudeln nur so aus ihm heraus. Dann ist er auch mal ungeduldig und zappelig, braucht neue Anreize. „Er hat auch schon mal Kopfstand gemacht und gezeichnet“, erinnert sich Heike Ladde. Sie ist stolz auf den Nachwuchs, der Ninja-Kämpfer zu Papier brachte, Drachen zeichnete und sich auch an der Darstellung von Dornenbüschen versucht. „Es macht einfach Spaß“, erklärt der Achtjährige, der in der Raguhner Grundschule „Am Markt“ in der 3. Klasse lernt.

Zeichnen macht Laune, ist aber nicht der einzige Zeitvertreib. Pablo ist Sportler, turnt mit Leidenschaft beim Dessauer PSV 90. Das soll auch in Zukunft so sein. „Das ist toll“, sagt der Junge und schaut schon wieder neugierig in die Runde. Ideen für ein neues Bild? Da zuckt er mit den Schultern. Er hat nichts Genaues im Blick. „Aber er wird mit Sicherheit wieder dasitzen und zeichnen“, ist Heike Ladde überzeugt.

Die Mutter hat keinen geringen Anteil daran, dass Pablos Talent erkannt und gefördert wurde. Sie hat ihren Sohn kurzerhand in der von Pauline Ullrich geleiteten „JungeKunstGruppe“ in Wolfen angemeldet und damit offensichtlich voll ins Schwarze getroffen.

(mz)