1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Miltitz Aromatics: Miltitz Aromatics: Feine Nase für guten Geschmack gefragt

Miltitz Aromatics Miltitz Aromatics: Feine Nase für guten Geschmack gefragt

Von Christine Krüger 16.03.2004, 18:40

Bitterfeld/MZ. - "Die von der EU angestrebte gesetzliche Forderung, ab 2006 alle neuen wie alten Chemikalien ohne Ausnahme auf den Prüfstand zu stellen und auf mögliche Gefahrenpotenziale zu untersuchen, steht im Mittelpunkt", erklärt Peter Müller, Miltitz-Aromatics-Geschäftsführer. "Betroffen davon sind auch Naturstoffe, die seit über 3 000 Jahren angewendet werden. Das kann für den Mittelstand der Todesstoß sein, zumal alle Nicht-EU-Länder sich dem nicht beugen müssen. Wir sehen auf uns enorme Nachteile im Wettbewerb zukommen."

Die Branche, in der Miltitz Aromatics sich seit seiner Gründung 1993 auf vorderen Rang gearbeitet hat, ist klein aber fein. Nur knapp 30 Firmen gibt er derzeit in Deutschland, die sich mit der Herstellung von Riechstoffen (Bestandteile von Parfüms, Waschmitteln etc.) und Aromastoffen für Lebensmitteln befassen.

Wer bei Miltitz arbeitet, muss eine feine Nase haben. Denn das ist hier das A und O. "Wir verkaufen mit der Nase", sagt der Chef und ist davon überzeugt, dass der analytische Befund ungenauer ist als der, den das natürliche Organ liefert.

Kunden sind vor allem Parfümhersteller. Rund 2 000 verschiedene Riechstoffe, erklärt Müller, gibt es. "Ausreichend, um damit immer wieder neue Duftwässer zu kreieren. Für ein Parfüm benötigt man circa 50 Komponenten. Wir liefern - bildlich - die Farbe, der Parfümeur malt daraus das Bild."

Knapp 600 Tonnen flüssige Riechstoffe 40 verschiedener Arten stellen die Mitarbeiter im Jahr her. Die Kunden sitzen weltweit. Forschung ist für das 40-Mitarbeiter-Unternehmen ein Muss. Das Hauptprodukt derzeit ist ein konzentrierter Veilchenduft. Neu in der Palette ist ein Ambra-Geruch, der auf natürlichem Weg erzeugt "sündhaft teuer" wäre, wie Müller sagt.