Messe der Feste auf Gut Mößlitz: Messe der Feste auf Gut Mößlitz: Tüll und Creme sind Spitze

Mösslitz - Rosé, zartlila oder sogar kräftig türkis - ein Brautkleid muss längst nicht mehr blütenweiß sein. Das erlebten die zahlreichen Besucher der Messe der Feste am Samstag auf Gut Mößlitz. Über den rot ausgelegten Laufsteg wandelten die Models in Roben für die schönsten Tage im Leben. Und dazu sollte die Hochzeit ebenso gehören wie die Jugendweihe.

Kein Wunder also, dass unter den staunenden Gästen nicht nur Heiratswillige, sondern auch viele Mädchen und Jungen waren. Denn die Jugendweihe ist heiß begehrt. „Drei Viertel der Schüler der 8. Klassen aus Bitterfeld-Wolfen machen bei der Jugendweihe mit“, sagt Susanne Bettführ. Die Geschäftsstellenleiterin der Interessenvereinigung Jugendweihe weiß auch wieso: „Das Fest ist fest im Kalender vieler Familien verankert. Es ist ein symbolischer Schritt ins Erwachsenenleben - wichtig nicht nur für die Mädchen und Jungen, sondern ebenso für deren Eltern, die meist auch Jugendweihe gefeiert haben.“

Jessica Müller aus Wolfen gehört zu jenen, die sich auf ihre Jugendweihe im Frühjahr freuen - und unterstützt zugleich andere, gehört sie doch zum Jugendweiheteam. Dessen Mitglieder helfen hinter den Kulissen der Feiern, moderieren die Feststunden, geben den Teilnehmern bei den Vorbereitungen Tipps. Und sind auch in Mößlitz dabei. „Wichtig sind natürlich für die meisten die große Feier und die Geschenke“, meint die 18-jährige Friederike Liebezeit „Aber das Fest ist eben auch ein bisschen wie Erwachsenwerden“, betont die 14-jährige Jessica Müller. Und natürlich mache man sich dafür schick. Was wird sie selbst anziehen? „Auf jeden Fall ein Kleid.“ Inspiration konnte sie sich am Samstag holen.

Doch was sind die aktuellen Trends? „Cocktailkleider sind bei den Mädchen beliebt“, weiß Conny Rasenberger von der Firma Absolut Braut- und Festmoden in Delitzsch, die die Messe mitorganisiert. Letztes Jahr standen Kleider, die vorn kurz und hinten lang waren, hoch im Kurs. „Doch das lässt nach. Dafür kommen die Kleiderstile der 50er und 60er Jahre in Mode - mit Glitzer und Pastellfarben.“ Und bei den Jungen? „Da gibt es die klassische Variante mit Anzug oder die sportliche mit Jeans und Sakko. Die Hemden sind nicht zwingend weiß, sondern auch farbig“, so Rasenberger. Und Morris Krause vom Jugendweiheteam will einen Aufschwung knallbunter Fliegen beobachtet haben.

Während die Kleider zur Jugendweihe kurz sind, dominieren bei den Brautroben die langen Entwürfe. Der Trend 2016? „Tüll, Tüll, Tüll“, sagt Rasenberger. Und die meisten Kleider auf dem Catwalk sind nicht weiß, sondern cremefarben. Aber auch Satinstoffe in schmaler Form, teils mit verspielten, aus Spitze gearbeiteten Details, oder knielange Chiffonkleider sind zu bewundern. Sogar zweifarbig geht: das Oberteil in hellem Lila, das Rockteil in Creme.

Manuela Schäfer aus Sandersdorf verfolgt das Defilee aufmerksam. „Ich würde ein weißes Kleid in der klassischen A-Linie mit etwas Schleppe wählen“, verrät sie, bevor sie mit Steffen Walther zum Stand der KS Goldschmiede geht. Steht hier eine Hochzeit an? „Wir haben das vor. Aber einen Termin gibt es noch nicht“, sagt Schäfer. Trotzdem lauschen sie den Tipps von Kathleen Schmelzer. „Weißgold mit Rotgold ist derzeit angesagt bei Trauringen“, weiß die Expertin. Auch eckige und gewellte Formen seien neu. „Eckige Ringe?“ - Steffen Walther könnte das gefallen. Seiner Braut in spe aber eher nicht.

Es ist eben viel zu klären vor einem Fest - und so bietet die Messe auch Tipps zu Torten, Feuerwerk, Fotokunst oder Blumenschmuck. Denn Vorbereitung ist alles. (mz)