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"Mein Kulturhaus" "Mein Kulturhaus": Chefin Gabriela Schulze ist mit dem Team in Wolfen auf Du und Du

Von Christine Färber 13.10.2018, 10:00
Gabriela Schulze vor ihrem Lieblingsbild im Kulturhaus Wolfen.
Gabriela Schulze vor ihrem Lieblingsbild im Kulturhaus Wolfen. André Kehrer

Wolfen - König, Fee und böser Zwerg - Märchen haben es ihr angetan. Immer schon. Und immer noch. Gabriela Schulze lacht. „Als Kind war ich oft hier im Kulturhaus und hab die Märchen gesehen. Und heute gucke ich sie mir hier beim Amateurtheater an. Denn das Ensemble bringt sie noch in der ursprünglichen Form“, sagt sie.

War sie damals Gast im Kulturhaus in Wolfen, ist sie heute die Chefin. Seit 2010 leitet die Sachbereichsleiterin Kultur/Tourismus der Stadt Bitterfeld-Wolfen die Einrichtung. Dabei kommt sie aus einer völlig anderen Branche. Die Diplomingenieurin hat in der Filmfabrik im Bereich Verfahrenstechnik gearbeitet.

„Zur Wende sind wir ja dann alle nach Hause gegangen“, meint sie. Gabriela Schulze und Hausfrau? Auf keinen Fall! Die agile, couragierte und sympathische Frau bewarb sich kurzerhand bei der Stadt Bitterfeld, wissend, dass ja dort eine neue Verwaltung aufgebaut werden muss. Und das hat geklappt - zunächst wurde sie Leiterin des Sachbereichs Umweltschutz, später Chefin der Wirtschaftsförderung.

Drei Abschlüsse im Bereich Verwaltung hat Gabriela Schulze im Laufe der Zeit erworben

Projekte wie der Bahnhofsneubau in Bitterfeld, die Förderung des innerstädtischen Sanierungsgebietes aber auch die 775-Jahr-Feier der Stadt oder der Sachsen-Anhalt-Tag, der 2000 hier stattfand, und anderes mehr sind damals auf den Weg gebracht worden.

Das jedoch schüttelt keiner aus dem Ärmel. Dazu gehörte, sich mit über 30 wieder auf die Schulbank zu setzen - und das zumeist nach der Arbeit. Drei Abschlüsse im Bereich Verwaltung hat sie so erworben. „Ich wollte das“, sagt sie. „Ich wollte qualifiziert sein.“

Mit der Gründung der Stadt Bitterfeld-Wolfen kam nochmal eine Herausforderung. Eine, die sie freudig angenommen hat. „Ich hab schon bei der Vorbereitung des Bitterfelder Jubiläums und des Sachsen-Anhalt-Tages gemerkt, dass ich ein Faible für Kultur hab. Dass mir das irgendwie liegt“, stellt sie fest. Und als Sachbereichsleiterin für Kultur und Tourismus, die sie in der neuen Stadtverwaltung wurde, ist sie einfach glücklich.

„Das Haus muss bespielt werden. Und dazu gehört eine Menge Arbeit.“

„Das war natürlich alles Neuland“, blickt sie zurück. „Wer guckt schon hinter die Kulissen?“ Das ist nun freilich neben der Tourismusförderung eine ihrer Hauptaufgaben. „Das Haus muss bespielt werden. Und dazu gehört eine Menge Arbeit. Die fängt beim Brandschutz an und hört bei der Akquise noch lange nicht auf“, sagt sie.

„Aber ich weiß, wir sind ein super Team. Wir können uns aufeinander verlassen wie in einer gut funktionierenden Familie. Das ist gar nicht so einfach. Oft ist es ja, dass wir arbeiten, wenn andere genießen.“ Das Haus, und darauf ist das Acht-Leute-Team stolz, ist super ausgebucht rund ums Jahr. „Wir können zur Zeit keine Veranstaltungen mehr annehmen.“

Freilich dreht sich nicht alles nur um die großen Sachen am Wochenende. Viele Vereine haben hier ihre Heimstatt, andere treffen sich im Haus. Es finden Konferenzen statt, Proben, Veranstaltungen im Foyer.

Inzwischen sagt Gabriela Schulze schon „mein Kulturhaus“

Auch viele Open Air-Sachen wie das Hafenfest an der Goitzsche, die Weihnachtsmärkte, das Vereins- und Familienfest etc. gehören dazu. Und nicht zu vergessen: die Arbeit mit den Künstlern. „Mir gefällt das“, sagt Gabriela Schulze. „Inzwischen sag ich schon ,mein Kulturhaus’“, meint sie lachend. „Klar, eine gewisse Liebe muss man da schon mitbringen.“ Gut und richtig findet sie, dass sich die Stadt so ein Haus leistet und sich immer dafür stark macht.

Märchen hin oder her - moderne erfüllen sich sogar: „Ach, wenn dann die Idole meiner Jugend vor mir stehen, von denen Plakate an der Wand im Kinderzimmer hingen - Karat oder die Münchner Freiheit, T Rex oder die Glitterband! Da ist schon was, da hab ich ’ne Ehrfurcht.“ (mz)