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MEBA Bitterfeld MEBA Bitterfeld: Seit 40 Jahren im Stahlbau

Von Michael Maul 21.10.2015, 21:16
Ralph Kreitinger (2.v.l.) spricht mit Armin Schenk, Uwe Schulze und Detlef Heide (v.l.) über das Produktionsprofil der Bitterfelder Stahlbaufirma.
Ralph Kreitinger (2.v.l.) spricht mit Armin Schenk, Uwe Schulze und Detlef Heide (v.l.) über das Produktionsprofil der Bitterfelder Stahlbaufirma. Andre Kehrer Lizenz

Bitterfeld - Seit 25 Jahren besteht in Bitterfeld an der Brehnaer Straße die Firma Metallbau Bitterfeld GmbH (MEBA). Doch die Jubiläumszahl täuscht etwas. Denn eigentlich sind es schon 40 Jahre, seit denen an der selben Stelle in der PGH Stahlbau mit dem schweren Material gearbeitet wird. Landrat Uwe Schulze (CDU) konnte sich am Mittwoch bei einem Besuch von der Leistungsfähigkeit der relativ kleinen Firma mit nur sieben Beschäftigten überzeugen.

„Wir haben uns in den 25 Jahren zu einem Betrieb entwickelt, der auch bei großen Aufträgen mithalten kann“, beschreibt Geschäftsführer Ralph Kreitinger seine Firma. Dass dazu in der heutigen Zeit jede Menge Zertifikate und Genehmigungen, die auch europaweit gefordert würden, notwendig seien, weiß er. „Wenn ich die hier alle aufhängen würde, müsste ich noch ein paar Wände anbauen“, meint er lachend. Ohne diese Prüfungen könne man aber bei Aufträgen nicht mitbieten. Das werde halt europaweit so gefordert und daran müsse man sich halten, wenn man im Geschäft bleiben wolle.

An dieser Stelle legt der Geschäftsführer aber auch den Finger in eine Wunde, die noch nicht geschlossen ist. „Es ist heute sehr schwer, ausgebildete Schweißer zu bekommen, die alle geforderten Prüfungen vorweisen können.“ Nicht jeder, der schweißen könne, dürfe das auch bei Aufträgen tun, sagt er. Das sei so, als wenn ein Lkw-Fahrer seinen Lastzug millimetergenau steuern könne, aber keine Fahrerlaubnis dafür habe. Daher mahnt Kreitinger die Berufsschulen und andere Bildungseinrichtungen, bei der Vermittlung von Wissen an die jungen Leute mehr Wert auf die Ausbildung von qualifizierten Schweißern zu legen. „Nach der Lehre sollte man zumindest ein Zertifikat haben“, wünscht sich der Chef. „Wir haben jetzt einen Azubi, der in diesem Jahr auslernt und den werden wir auch übernehmen“, freut sich Kreitinger über einen qualifizierten Neuzugang. Sicher müsse auch der junge Mann noch viel lernen, aber das Rüstzeug für einen guten Mitarbeiter bringe er schon mit.

Als vor 40 Jahren mit der Gründung der PGH Metallbau in Bitterfeld sozusagen der Grundstein für die jetzige Firma gelegt wurde, seien es noch rund 70 Mitarbeiter in drei Meisterbereichen gewesen. Die hätten sich mit der Wende ausgegliedert und seien ihren eigenen Weg gegangen, erzählt er.

Einer, der auch diese PGH-Zeiten noch kennt, ist Detlef Heide. Der gelernte Schlosser, der jetzt als Meister in der MEBA arbeitet, hat 30 Arbeitsjahre an der gleichen Stelle hinter sich. Wenn er sich im Maschinenpark umsieht, kann er aber auf noch ältere Aggregate blicken. „50 Jahre hat zum Beispiel diese Abkantpresse auf dem Buckel“, sagt er. Sie funktioniere immer noch, müsse aber demnächst einer neuen CNC-gesteuerten weichen. „Wir können nicht warten, bis sie den Geist aufgibt“, ergänzt Kreitinger. Man habe Aufträge und die müssten termingerecht abgearbeitet werden. Aus diesem Grund suche man derzeit das Gespräch mit der Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (EWG), um entsprechende Fördermittel zu bekommen. (mz)

Ein Teil des Maschinenparks soll demnächst erneuert werden.
Ein Teil des Maschinenparks soll demnächst erneuert werden.
Andre Kehrer Lizenz