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Nach Max-Bahr-Insolvenz  Max-Bahr-Insolvenz in Wolfen: Zieht "Thomas Philipps" in den Ex-Baumarkt?

Von Detmar Oppenkowski 07.09.2016, 08:10
Letzter Mieter des Gebäudes war die Kette „Max Bahr“. Wegen einer Insolvenz verließ sie 2014 den Standort.
Letzter Mieter des Gebäudes war die Kette „Max Bahr“. Wegen einer Insolvenz verließ sie 2014 den Standort. Thomas Ruttke

Wolfen - Für den ehemaligen Baumarkt in Wolfen zeichnet sich eine Perspektive ab: Nachdem das Gebäude in der Thalheimer Straße mehr als zweieinhalb Jahre leer stand, soll es nun wieder revitalisiert werden. „Es gibt zumindest ein konkretes Interesse“, sagt Ortsbürgermeister André Krillwitz (Pro Wolfen) und verweist an Reinwald Bechler.

Sonderposten und ein Discount-Baumarkt für Schnäppchenjäger

„Wir würden das Objekt gerne so schnell wie möglich nachnutzen“, so der Projektentwickler aus Zerbst, der für den Eigentümer des Geländes spricht. Geht es nach seinen Vorstellungen, dann würde die Grundfläche von knapp 4.500 Quadratmetern geteilt. Eine Hälfte - also 2.250 Quadratmeter - könnte dann von der Sonderpostenkette „Thomas Philipps“ belegt werden, die andere bliebe einem nicht näher benannten „Discount-Baumarkt“ vorbehalten, mit dem man derzeit im Gespräch stehe.

Dass der Standort in Wolfen als einziger im gesamten Stadtgebiet für solch eine Ansiedlung geeignet ist, daran lässt Bechler keinen Zweifel aufkommen. „Wolfen liegt logistisch günstig und hat ein großes Einzugsgebiet“, sagt der Projektentwickler und meint, dass man mit dem geplanten Angebot die Menschen in einem Umkreis von 30 Kilometern anspreche.

„Thomas Philipps“ will bis Ende 2017 einziehen

Von daher sei man bestrebt, dass bis Ende nächsten Jahres wieder Leben in das Gebäude einzieht. Geschätzte eine Million Euro sei man bereit, für die Umsetzung des Vorhabens zu investieren. Sollte die Stadt für die angestrebte Umnutzung grünes Licht geben, könnten „20 bis 24 Arbeitsplätze“ neu entstehen.

„Damit würde man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen“, sagt Ortsbürgermeister André Krillwitz. Einerseits werde ein weiteres Angebot für die Bürger geschaffen. Anderseits verhindere man, dass der ehemalige Baumarkt zu einer Schrottimmobilie verkomme.

Das Baumarkt-Gebäude in der Thalheimer Straße in Wolfen gibt es seit mehr als 20 Jahren. 2013 wurde der ehemalige Praktiker-Markt in eine Max-Bahr-Filiale umgewandelt (beide Unternehmen gehörten zur insolventen Praktiker-Gruppe).

Anfang 2014 wurde der Standort Wolfen dann geschlossen. 38 Mitarbeiter verloren damals ihren Arbeitsplatz. Das Gebäude gehört der Industriebau Wernigerode GmbH. Es steht seit mittlerweile zweieinhalb Jahren leer.

Daher sei auch der angrenzende ehemalige Gartenmarkt mitbetrachtet worden.

Stadtrat berät über die Pläne

„Wir wollen schauen, ob man auch ihn irgendwie nachnutzen kann“, meint Bechler. Sollte das nicht möglich sein, dann sei der Eigentümer bereit, diesen Teil zurückzubauen. „Alles in allem betrachtet ist das also eine ziemlich runde Sache“, meint Krillwitz. Bleibt allerdings die Frage: Was denkt eigentlich die Rathausspitze über die Revitalisierung des ehemaligen Baumarktes zwischen Wolfen und Thalheim?

Auf MZ-Nachfrage ist aus der Verwaltung nicht allzu viel zu erfahren. Nur so viel: „Jetzt gilt es, die Diskussionen abzuwarten und den weiteren Verfahrensweg festzulegen.“ Die Revitalisierung des früheren Baumarktes wird heute im Bau- und Vergabeausschuss thematisiert. Er tagt ab 18 Uhr im Wolfener Rathaus. (mz)

Wolfens Ortsbürgermeister André Krillwitz (l.) und Projektentwickler Reinwald Bechler sprechen über die Umnutzung des ehemaligen Baumarktes.
Wolfens Ortsbürgermeister André Krillwitz (l.) und Projektentwickler Reinwald Bechler sprechen über die Umnutzung des ehemaligen Baumarktes.
Thomas Ruttke