Manufaktur Manufaktur: Poucher Boote sind gefragt - fünf Bewerber stehen Schlange
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Pouch - Die Poucher Boote nehmen Kurs auf die Zukunft: Fünf potenzielle Interessenten stehen nach dem Insolvenzverfahren bei dem Unternehmen vor der Tür. Das teilt Insolvenzverwalter Nikolaus M. Schmidt mit.
Diese sind zum Teil aus der Region. Einige von denen wiederum sind in den Bereichen Tourismus und Wassersport beziehungsweise Bootsbau oder im Handwerk tätig.
Davon hat Eigentümer und Geschäftsführer des Unternehmens, Ingolf Nitzschke, zwei besonders im Blick: Während einer in der Textilbrache arbeitet und unter anderem Sonnensegel herstellt, ist der andere in der Tourismusbranche unterwegs und bei der Goitzsche-Vermarktung aktiv. „Das sind zwei richtig passende Unternehmen“, so Nitzschke. „Beiden liegt am Herzen, unsere Faltboote ins Wasser zu kriegen, sie am Markt zu halten.“
Die Manufaktur in Pouch arbeitet wirtschaftlich, erklärte Insolvenzverwalter Schmidt. Daher stehe man hier nicht unter akutem Zeitdruck, sich für einen Investor zu entscheiden. Gut wäre es jedoch, wenn noch während der Wassersportsaison eine endgültige Klarheit geschaffen werden könnte. „Es ist aber auch wichtig, den besten Investor zu finden“, betont er. Der geeignetste sei der, der die Arbeitsplätze der acht Beschäftigten sichert und der die Tradition der Faltbootwerft an der Goitzsche weiterführt.
Zur guten Geschäftslage hat die Teilnahme an der Branchenmesse „Beach & Boot“ Ende Februar in Leipzig beigetragen. „Wir hatten super Umsätze - im guten fünfstelligen Bereich. Ein traumhaftes Ergebnis“, sagt Nitzschke. Das zeige ihm, dass das Interesse der Leute an den Faltbooten aus Pouch nach wie vor vorhanden sei. Zugleich sei die Messe eine gute Gelegenheit gewesen, kursierende Gerüchte auszuräumen und zu verdeutlichen, dass das Unternehmen in Ordnung ist. „Wir haben den Kunden Vorfreude auf die Saison gemacht“, sagt Nitzschke, der selbst ein begeisterter Wasserwanderer ist. „Und die Kunden sind Multiplikatoren.“
Faltboote werden in Pouch seit über 60 Jahren produziert. Die kleine Werft ist eine von zwei deutschen Faltbootmanufakturen überhaupt. Sie braucht dringend einen Investor, den sucht sie per Insolvenzverfahren. Weil die geplante Firmennachfolge scheiterte, sah sich der jetzt 66-jährige Eigentümer Ingolf Nitzschke Anfang des Jahres zu diesem Schritt gezwungen. (mz)