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Löberitz im Altkreis Bitterfeld Löberitz im Altkreis Bitterfeld: Kunden können selbst Spargel ernten

Von Melain Müller 10.04.2014, 12:22
Das Aprilwetter ist Schuld an einem verzögerten Saisonstart in Löberitz. Bei Bauer Gerhard Schumann kann jeder selber Spargel stechen.
Das Aprilwetter ist Schuld an einem verzögerten Saisonstart in Löberitz. Bei Bauer Gerhard Schumann kann jeder selber Spargel stechen. Kehrer Lizenz

Löberitz/MZ - Nach den vielen milden Tagen Ende März war die anfängliche Euphorie groß - der Spargel wächst und die Saison kann früher als geplant beginnen. Doch dann kam der April mit durchwachsenem Wetter, weniger Sonne und kühleren Temperaturen. Und so wird der Spargel ausgebremst - auch auf dem Spargelfeld von Gerhard Schumann zwischen Rödgen und Löberitz. Bereits am vergangenen Wochenende hatte Schumann mit einem großen Ertrag gerechnet. Aber der Boden ist noch zu kalt für den Asparagus.

Das heißt jedoch nicht, dass es keinen Spargel gibt. Hier und da stoßen bereits die Köpfe aus dem Boden. Und die ersten ungeduldigen Liebhaber tummeln sich auch schon auf dem Feld von Schumann. „Zu Hoch-Zeiten muss man nur ein paar Meter gehen, um mehrere Kilo Spargel zu ernten.“ Denn die 37 Reihen mit weißem und grünen Spargel sind bis zu 300 Meter lang. Derzeit müssen die Sammler allerdings noch zwei bis drei Reihen absuchen, um ein paar Kilo zu ergattern.

Zweimal täglich stechen

Das wird sich in den kommenden Tagen und Wochen ändern. Wenn die Sonne erst richtig lange scheint und die schwarze Folie den Boden aufwärmt, muss Gerhard Schumann zwei Mal täglich die Stangen ernten. Da geht es schon früh um sechs Uhr los und das zweite Mal muss er dann am Ende des Tages gegen 17 Uhr noch mal auf das Feld. „Spargel kann bis zu 20 Zentimeter am Tag wachsen.“ Und, so Schumann, es dürfen nur die Spitzen aus dem Boden schauen. Guckt der Spargel zu weit raus, werde er holzig und ungenießbar. „Dann muss ich ihn wegschmeißen.“ So schnell wie das Gemüse wächst, kann es manchmal gar nicht geerntet werden, weiß er aus langjähriger Erfahrung.

Damit das nicht Überhand nimmt, wird er die Folie bald umdrehen müssen. Denn so wie Schumann jetzt das Wachstum fördert, in dem er die schwarze Folienseite zur Sonne richtet, kann er es bald mit der weißen Seite nach oben bremsen.

Ein Anruf genügt

Schumann steht am Rand seines Feldes und beobachtet die ersten Spargelstecher. Ständig klingelt sein Handy. Das hat der Bauer immer dabei. Ein Anruf genügt und jeder könne sich so viel Spargel stechen, wie er tragen kann. Dafür rät der Bauer von oben anzufangen, damit man den vollen Korb nicht so weit tragen muss. „Es dauert nicht mehr lange, dann ist hier alles voll“, so Schumann, „voller Spargel und voller Leute.“ Die kommen nicht nur aus dem angrenzenden Löberitz oder aus Bitterfeld-Wolfen. Auch aus Wittenberg oder gar Weißenfels fahren einige zu Schumann auf das Feld.

Die meisten können es kaum erwarten und das, obwohl die Saison trotz Verzögerung deutlicher früher startet als im vergangen Jahr. Schuld daran waren 2013 die lange Frostperiode und der kalte Frühling.

Für das frische und selbstgestochene Gemüse zahlen die Spargelliebhaber 3,50 Euro pro Kilo. Aber Gerhard Schumann nimmt auch Bestellungen entgegen. „Das müssen dann aber ein paar Kilo sein.“ Der Spargel kostet dann das Doppelte.

Weitere Informationen zum Spargelstechen und Termine vor Ort unter 0160/1184172.

Ein Bund Spargel
Ein Bund Spargel
MZ/ARCHIV Lizenz