Linedance in Bobbau Linedance in Bobbau: Faszination auf einer Linie

Bobbau - Dazu gibt’s meist Countrymusik und eine Portion gute Laune obendrauf. Es macht Spaß - Schritt für Schritt. Und das nicht nur jenen, die auf der Bühne stehen, sondern auch ihrem Publikum. Aber auch der notwendige Ernst darf nicht fehlen.
Von etwa 10.000 Linedances weltweit beherrscht Jessica Spruth-Kaiselt etwa 240. Das ist harte Arbeit, kein Spaziergang. Ganz beachtlich für eine 17-Jährige. Die dreht sich mit den Linedancern des SV Anhalt Bobbau in der örtlichen Sporthalle. Jessica ist mittlerweile die Größte bei den Kleinen. Dort tanzt sie mit, hilft, übt. Übung macht den Meister, ist auch ihr Motto. Und in der Kindertanzgruppe hat sie ihren ersten Linedance einstudiert.
Fit gemacht fürs Parkett
Seit genau zehn Jahren wachsen in Bobbau junge Linedancer heran, werden fürs Tanzparkett fit gemacht. Was hier in Formation aufläuft, macht Hoffnung für die Zukunft. Gabriele Ebensing und Carmen Schreckenberger sind für den Nachwuchs zuständig. Über 20 „Tanzmäuse“ haben sie unter ihren Fittichen - ausschließlich Mädchen im Alter von vier bis 17 Jahren. Jungs sind derzeit noch Fehlanzeige. Aber auch die werden eines Tages auf den Geschmack kommen, ist man sich in Bobbau sicher.
Was fasziniert Generationen wohl gleichermaßen an jenem Tanz, der in den USA seinen Ursprung hat? „Schwer zu sagen.“ Vielleicht die Leichtigkeit, mit der die Tänzer übers Parkett wirbeln. Vielleicht ist es die Musik, die in die Glieder fährt oder sind es die Kostüme, die einem einen Hauch Amerika zufächern. Wer weiß es schon so genau.
Carmen Schreckenberger und Gabriele Ebensing müssten es eigentlich. Doch manchmal fehlen einem eben die Worte. Nach der Wende hat es beide gepackt und nicht mehr losgelassen. Sie haben die Kindertanzgruppe ins Leben gerufen und tanzen heute noch.
Patricia Szabot, deren Tochter Katja (6) eine begeisterte Linedancerin ist, unterstützt das Hobby. Es sei wichtig für die körperliche Erziehung, sagt sie. Disziplin, natürlich. Und der Tanz stärke das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Die Allererste
Für Natalie Paetzold (12) muss der Spaß dominieren. Im Alter von zwei Jahren wurde sie bereits auf Linie gebracht. Sie sei die Allererste auf der Teilnehmerliste der Bobbauer Kinder-Linedancer gewesen. Das war einmal. Mittlerweile macht ihr keiner etwas vor. Genau wie „Tanzpartnerin“ Jessica Spruth-Kaiselt. „Linedance ist wie Fahrradfahren, das verlernt man nicht.“ Die Gymnasiastin ist ehrgeizig. 240 Tänze, die sie mittlerweile einstudiert hat, reichen lange nicht aus. Sie will mehr können. Viel mehr. Nach Voghera (Italien) will sie eines Tages reisen und sich einreihen auf den Bühnen des namhaften Country-Festivals. „Das wär’s“, träumt Jessica.
Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, wird sie weiter üben mit ihren jungen Mittänzerinnen in der Bobbauer Turnhalle und bei Auftritten hier der Region. (mz)
