Libehna Fruchtsaft GmbH Libehna Fruchtsaft GmbH: Apfel hat noch ein Geheimnis
Raguhn/MZ. - Der Apfel hält die Mitarbeiter der Libehna Fruchtsaft GmbH in Trab. Hat sich das Raguhner Unternehmen mit ihm auf dem Markt bereits einen super Platz erkämpft - "Wir messen uns mit einem Anbieter wie Albi", sagt Eva Geidel, eine der beiden Geschäftsführer der Firma - soll er jetzt für ein Forschungsprojekt stehen.
"Es geht um die ganzheitliche Verwertung der Frucht für Apfelsaft und um die Entwicklung einer Kurzzeiterhitzungsanlage ebenfalls für die Herstellung von Apfelsaft", umreißt Eva Geidel das Problem, an dem jetzt das Unternehmen selbst, Mitarbeiter der Innovationswerkstatt der Bitterfelder Qualifizierungs- und Projektierungsgesellschaft (BQP) sowie die Fachhochschule Anhalt arbeiten.
Bislang bleiben 20 bis 25 Prozent Rückstände von der Frucht, die anderweitig verwertet oder entsorgt werden müssen. Für Betriebe wie Libehna ist die Weiterverarbeitung dieser Trester eine Frage der Ökonomie. "Hinzu kommt, dass wir den Saft nicht mehr zu Konzentrat verarbeiten sondern ihn so einlagern wollen, wie er gepresst wird. Dazu brauchen wir neue Technik, die die thermische Belastung des Saftes verringert. Die durch die neue Möglichkeit der Einlagerung verbesserte Qualität soll mit der Nutzung des Apfeltresters letztlich zu einem neuen Erzeugnis führen", erklärt Klaus-Konstantin Diers, der das Projekt wissenschaftlich leitet. Bei Libehna wird wieder geforscht. Das freut Eva Geidel, die seit 1980 in der Firma arbeitet, ganz besonders. Denn bis 1990 war das selbstverständlich. Mit der steigenden Produktion und der Vielfalt der Obstverarbeitung, sagt sie, müsse es zwangsläufig eine Weiterentwicklung geben. Forschung eben auch. "Da waren wir ganz fix an unseren finanziellen Grenzen", sagt sie. "Aber wir müssen weiter, wenn wir am Markt was wollen."
Über das Arbeitsamt ist die Unternehmerin auf das Projekt Innovationswerkstatt der BQP aufmerksam geworden. Zwei Mitarbeiter der BQP, die über das Arbeitsamt gefördert werden, haben seit Herbst vergangenen Jahres nun ihren Arbeitsplatz bei Libehna. Fortbildungen an der Fachhochschule Anhalt und der Universität Trier, erklärt Diers, haben sie fit gemacht für die Forschungsaufgabe. In zwei Jahren soll das Projekt abgeschlossen sein. Und vielleicht, sagt er, kann ihnen die Firma dann sogar einen festen Platz bieten. Denn die Libehna Fruchtsaft GmbH will mit einer Forschungsabteilung etwas Neues ins Leben rufen.
Und darin liegt letztlich auch der Sinn des Modellprojekts Innovationswerkstatt der BQP. "Wir wollen über wissenschaftliche Projekte wie diese Leute wieder auf den ersten Arbeitsmarkt bringen", erklärt Klaus Lehmann, der Chef der Innovationswerkstatt. "Der relativ hohe sachliche, fachliche und zeitliche Aufwand wird für die Firma so geringer. Und das ist für kleinere Unternehmen optimal."