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Landesweiter Wettbewerb  Landesweiter Wettbewerb : Bitterfelder Schüler entwerfen Stadiondächer der Zukunft

Von Michael Maul 24.03.2016, 14:03
Fiona Lorenz aus der achten Klasse erhielt für ihr Stadiondach aus Trinkröhrchen den Sonderpreis für besondere Kreativität.
Fiona Lorenz aus der achten Klasse erhielt für ihr Stadiondach aus Trinkröhrchen den Sonderpreis für besondere Kreativität. André Kehrer

Bitterfeld - Die Fußball-Europameisterschaft lässt schon jetzt die Herzen der Fans höher schlagen. Sie erwarten spannende Spiele in tollen Stadien. Deren optische i-Tüpfelchen bilden immer die Dächer. Wie bizarr, futuristisch und überraschend diese Dachkonstruktionen zur EM aussehen könnten, zeigen Schüler des Bitterfelder Walther-Rathenau-Gymnasiums.

Mit ihren kreativen und mutigen Entwürfen haben sie beim diesjährigen Wettbewerb der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt aufgetrumpft und neun Platzierungen unter den ersten 15 errungen. Insgesamt hatten sich 150 Schüler aus zwölf Schulen Sachsen-Anhalts mit 60 Modellen an dem Wettbewerb beteiligt.

Unter dem Motto „überDACHt“ mussten sie ein Stadiondach konzipieren und als Modell bauen, das sowohl optisch als auch statisch überzeugt. Um dafür tolle Einfälle zu haben, muss man auch im Jahr der Europameisterschaft nicht unbedingt Fußballfan sein.

Trinkröhrchen-Konstruktion begeistert die Jury

Das beweist zum Beispiel Fiona Lorenz aus der Klasse 8a des Europagymnasiums, die mit einem Sonderpreis geehrt wurde. Sie hat die Juroren mit ihrem aus Trinkröhrchen gebauten Dach begeistert.

„Eigentlich wollte ich die Konstruktion aus Holzstäben bauen, doch nach einschlägiger Beratung auch im Elternhaus haben wir uns dann doch für Plasteröhrchen entschieden“, erzählt sie. Denn diese seien zum einen sehr stabil. Zum anderen würde das Dach dadurch auch rein optisch noch besser aussehen, ist sich die Schülerin sicher.

Da sie bei ihrer Konstruktion gleich noch eine Tribüne mit Zuschauern anbaute, wurde das kleine, etwa 40 mal 40 Zentimeter große Bauwerk besonders anschaulich. Auf sicherheitsrelevante Dinge, die für Stadien wegen drohender Krawalle oder auch Terrorattacken nötig seien, habe man bei den Entwürfen allerdings nicht geachtet, so Lorenz. „Wir wollten nur zeigen, wie und aus welchen Materialien man ein Dach konstruieren kann.“

Obwohl sie sich nicht wirklich für Fußball interessiere, habe es aber großen Spaß gemacht. „Ich bin sportlich im Bereich Taekwondo und Kanufahren tätig“, so die Achtklässlerin.

Während Lorenz Plasteröhrchen favorisierte, standen bei anderen Schülern vor allem Pappe, Styropor und Holz auf dem Bauplan. Im Gegensatz zu Tamara Laura Bango und Lisa Winkler, die ein fast vollständig verkleidetes Dach zeigten, hatte Hannes Neumeister seine Konstruktion an Seilen aufgehängt.

Wegen ihrer bunten Gestaltung nannten Fabian Seidel, Gerd Oliver Thor und Josephine Kahl ihr Dach „Das bunte Wunder“. Vanessa Josephine Hawel, Emily Hoppe und Sarah Kassulke tauften ihre Konstruktion „Jeps-Stadion“ - die Anfangsbuchstaben ihrer Namen.

Fast jedes zweite Modell stammt vom Europa-Gymnasium

„Allein von unserem Gymnasium wurden in Magdeburg 27 Modelle eingereicht“, sagt Lehrer David Penke, der die jungen Leute bei ihrer Arbeit betreut hat. Dass davon ein Drittel mit guten Platzierungen bedacht wurde, stimmt ihn optimistisch.

Ob dadurch bei den jungen Leuten die Motivation, einen ingenieurtechnischen Beruf zu erlernen, gestiegen sei, könne er aber nicht sagen.

Gefördert wird das Projekt vom Kultusministerium Sachsen-Anhalt, wobei aber auch die Schülerinnen und Schüler sowie die Schule einen gewissen Eigenanteil eingebracht hätten, weiß Penke.

Dennoch wünsche er sich, dass von den Ingenieurbüros und Firmen mehr Unterstützung gegeben werde. Schließlich bilde man die Jugend ja dafür aus, dass sie später in der Wirtschaft ihren Mann oder Frau stehen können. Interessierte Firmen seien willkommen, meint Penke. Auch ein Wahlpflichtfach Technik würde er begrüßen. (mz)

Hier die Preisträger der Schule:

Altersklasse I

(8. Klasse):

4. Platz: Tim Jahn, Steven Leuchte, Luis Unger;

5. Platz: Fiona Lorenz;

7. Platz: Fabian Seidel, Gerd Oliver Thor, Josephine Kahl;

9. Platz: Hanna Becher, Laura Hegemann, Conrad Frey;

10. Platz: Vanessa Josephine Hawel, Emily Hoppe, Sarah Kassulke;

11. Platz: Beverly Danielle Köckeritz;

12. Platz: Hannes Neumeister;

14. Platz: Tamara Laura Bango, Lisa Winkler;

15. Platz: Verona Kloppe, Paula Knoblich, Gina Yasmin Müller;

Altersklasse II (9. Klasse):

13. Platz: Hannes Langhammer, Carl Rudnick

Sonderpreis für besondere Kreativität: Fiona Lorenz

Die Schüler des Europa-Gymnasiums haben beim diesjährigen Wettbewerb der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt aufgetrumpft und neun Platzierungen unter den ersten 15 errungen.
Die Schüler des Europa-Gymnasiums haben beim diesjährigen Wettbewerb der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt aufgetrumpft und neun Platzierungen unter den ersten 15 errungen.
André Kehrer
Die Schüler des Europa-Gymnasiums haben beim diesjährigen Wettbewerb der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt aufgetrumpft und neun Platzierungen unter den ersten 15 errungen.
Die Schüler des Europa-Gymnasiums haben beim diesjährigen Wettbewerb der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt aufgetrumpft und neun Platzierungen unter den ersten 15 errungen.
André Kehrer
Die Schüler des Europa-Gymnasiums haben beim diesjährigen Wettbewerb der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt aufgetrumpft und neun Platzierungen unter den ersten 15 errungen.
Die Schüler des Europa-Gymnasiums haben beim diesjährigen Wettbewerb der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt aufgetrumpft und neun Platzierungen unter den ersten 15 errungen.
André Kehrer