Krondorfer Straße in Wolfen Krondorfer Straße in Wolfen: WBG ersteigert Schrott-Immobilie

Wolfen - Was lange währt, wird gut. Diese Weisheit wird sich im Falle des jetzt versteigerten Hauses in der Krondorfer Straße allerdings nicht sofort durchsetzen.
Immerhin: Die verfallende Immobilie hat einen neuen Besitzer. Und damit kann man hoffen, dass sich irgendwann endlich doch etwas tut. Ersteigert hat das mehrgeschossige Gebäude für 17 500 Euro die Stadt-Tochter Wolfener Wohnungs- und Baugesellschaft (WBG).
"Im Interesse der Stadt“
"Im Interesse der Stadt“, sagt Jürgen Voigt, Geschäftsführer der Gesellschaft. Die wolle mit der Aktion verhindern, dass der Fünfgeschosser zu einem Spekulationsobjekt werden könnte. „Konkrete Pläne, was wir mit dem Haus machen, haben wir noch nicht“, so Voigt. „Wir werden das Gebäude sichern und erstmal stehenlassen.“
Den Schwerpunkt legt Voigt auf sichern. Damit will er dem Spuk um das Gebäude, das seit über zehn Jahren leer steht, endlich und endgültig ein Ende machen. Denn im Laufe der Jahre ist es eine von Jugendlichen gern genutzte Adresse für Abenteuer-Ausflüge geworden.
Gebäude fällt aus dem Rahmen
Und - nicht anders als bei anderen verlassenen Immobilien - ist die unmittelbare Umgebung vermüllt, unsägliche Graffitis zieren die Wände, Brandschäden weisen darauf hin, dass sich auch Pyromanen hier offensichtlich ans Werk gemacht hatten. Und hier und da haben Diebe an Bauteilen mitgenommen, was nicht niet- und nagelfest ist. Für die Siedlung Krondorfer Straße eine Katastrophe. Die Wohnhäuser hier sind längst saniert und hergerichtet, so dass dieses Gebäude besonders in den Blick fällt.
Als Büro- und Verwaltungsgebäude genutzt
Die Gefahr, die von dem Gebäude ausgeht, ist übrigens für die Stadt auch der Grund gewesen, es vor einigen Wochen auf die Liste der Gebäude zu setzen, die zwangsversteigert werden sollen. Wem die Immobilie gehört, ist bis heute unklar.
So ist die Stadt letztlich auch auf den Grundsteuern sitzen geblieben. Der typische DDR-Plattenbau wurde bis in die 90-er Jahre hinein als Büro- und Verwaltungsgebäude genutzt, auch Wohnungen gab es hier. Später zog eine Aus- und Weiterbildungsstätte ein. Im Keller befand sich der Jugendclub „Krondorfer Jugendtreff“.
(mz/chf)