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Kreisparteitag der PDS Kreisparteitag der PDS: Mit Reckziegel und Gärtner ins Rennen

Von Detlef Mayer 18.11.2001, 17:19

Jessen/MZ. - Matthias Gärtner und Werner Reckziegel werden für die PDS als Direktkandidaten in den Landtagswahlkampf ziehen. So hat es der Kreisparteitag der PDS am Sonnabend im Jessener Schützenhaus beschlossen. 39 Delegierte waren dazu eingeladen, 36 anwesend. Darüber hinaus konnte Parteisprecher Jürgen Dannenberg im Saal 14 Gäste begrüßen.

Werner Reckziegel aus Radis, Jahrgang 1943 und seit der Wende im Kreistag aktiv, tritt im April kommenden Jahres im Wahlkreis 27 an. Der umfasst die Altkreise Gräfenhainichen und Jessen - allerdings ohne die Verwaltungsgemeinschaft Elster-Seyda-Klöden, dafür aber zusätzlich Bad Schmiedeberg und Globig-Bleddin. Matthias Gärtner aus Wittenberg, 1972 geboren und Politikwissenschaftler, ist seit der zweiten Wahlperiode Mitglied des Magdeburger Landtages und stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Er stellt sich im Wahlkreis 26 dem Bürgervotum. Zum Wahlkreis 26 gehört der restliche Kreis Wittenberg - aber ohne Zahna, die Verwaltungsgemeinschaft Mühlengrund, Globig-Bleddin und Bad Schmiedeberg.

Für die Kandidaten-Nominierung teilte sich der Parteitag am Sonnabend in Vertreterversammlungen der zwei Wahlkreise. Diese bestätigten jeweils die beiden Alleinbewerber. Von den 21 Stimmen erhielt Werner Reckziegel 20 (eine Enthaltung), Matthias Gärtner dagegen brachte es auf 14 von 14 möglichen Stimmen.

Benannt wurden von den Genossen im Schützenhaus auch die Delegierten zur Vertreterversammlung der PDS, die Anfang 2002 in Dessau den Direktkandidaten für die Bundestagswahl im Herbst 2002 aufstellen wird. Die heißeste Anwärterin für das Direktmandat ist Petra Bläss, derzeit Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. Auch sie war in Jessen anwesend. Zum Bundestagswahlkreis 71 gehören Dessau sowie die beiden Landkreise Köthen und Wittenberg. Zur Vertreterversammlung Anfang nächsten Jahres delegiert die PDS dann sechs Mitglieder aus Köthen, acht aus Dessau und zwölf aus Wittenberg. Besagte zwölf Leute wählte der Kreisparteitag getrennt nach Frauen- und gemischter Liste. Bestätigt wurden Karin Dübner, Sigrid Günther, Gisela Zollner, Jutta Götz, Elke Naujokat, Evi Dörr sowie Horst Dübner, Matthias Gärtner, Hans Gödicke, Werner Hahn, Werner Reckziegel und Axel Schröder.

Vor den jeweiligen Wahlvorgängen verabschiedete der Parteitag eine Friedenserklärung. Darin heißt es, rückblickend auf die Anschläge von New York und Washington vom 11. September: "Terror ist kein Mittel zur Durchsetzung politischer Ziele." Täter, Verantwortliche und Drahtzieher müssten zur Verantwortung gezogen werden, "vor einem Gericht der Völker, nicht auf Schlachtfeldern". "Der Militärschlag der USA gegen Afghanistan ist die falsche Antwort." "Langfristig werden Terror und Krieg nur zu bekämpfen sein, wenn ihnen der ökonomische, soziale, politische und ideologische Nährboden entzogen wird."

Letzter inhaltlicher Punkt der Zusammenkunft im Schützenhaus war die Diskussion zum Thema "PDS - Grundsatzopposition oder gestaltende Kraft". Die Genossen verständigten sich darauf, dass das "oder" im Thema überholt sei. Die PDS habe in Land und der Republik längst bewiesen, dass sie eine Opposition mit gestaltender Verantwortung sei.