Kneipennacht in Bitterfeld Kneipennacht in Bitterfeld: «Bitterfelder sind richtige Partyleute»
Bitterfeld/MZ. - Im Kartoffelhaus hatte Kellnerin Heide Grusser viel zu tun. "Man merkt immer, wenn ein Shuttle-Bus kommt, dann stehen 20 Leute auf einmal da". Ähnlich voll war es im Castello. "Die Bitterfelder sind richtige Partyleute", meinte Inhaber Nadeem Arslan. Das Eiscafe Sicilia in der Burgstrasse war das erste mal bei der Kneipennacht dabei, hier gab es live Country & Western sowie Rock'n'Roll zu hören. "Diese Musik ist hier sonst nicht so vertreten und zieht Jung und Alt an", erklärte Inhaber Fernando Cangemi seine Musikwahl. Für die Abrechnung hatte er ein gutes Gefühl: "Ich denke, es wird ein bisschen über Null". Er hatte, wie die Meisten, zusätzliche Kräfte engagiert.
"Für das Geld kann man das hier nicht machen", meinte Andreas Beuster, dafür sei der Gewinn zu niedrig. Dabei war es bei ihm wohl am vollsten und am lautesten. Verantwortlich für den gesamten Event bei Beuster war Angelo Juric, der sich zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik ausbilden lässt. Er lieferte damit seine praktische Prüfungsarbeit ab. Drei Tage hatte er mit dem Aufbau zugebracht. "Das sieht nachher aus wie im Urlaub", erklärte er sein Lichtkonzept für den Abend.
Ähnlich optimistisch zeigte sich auch Beuster: "Das wird die beste Party". Eine ganz andere Atmosphäre sollte aufkommen, mehr wie ein Konzert, wo sich Leute treffen und ins Gespräch kommen.
Den ganzen Abend bis kurz nach zwei Uhr morgens waren die Stadtbusse im Shuttleverkehr unterwegs. Alle halbe Stunde waren zwei Busse in der Innenstadt unterwegs. "Es lohnt sich", meinte Busfahrer Hans Lankisch. Die Busse werden genutzt. Je später der Abend, desto mehr Fahrgäste. "Irgendwann kriegen die Leute schwere Beine." Er war auch schon im letzten Jahr dabei. Probleme gab es mit den Fahrgästen keine. Die Leute waren "lustig, aber ruhig". Auch die Jugendlichen waren vernünftig, meinte er kurz vor den letzten Touren.
Gegen 23 Uhr hatte indes Beusters Team keine ruhige Minute mehr. Rund 400 Menschen, schätzte Andreas Beuster, drängten sich auf dem Hof der Bismarkstrasse 56. Zufrieden ist er, auch wenn sich der nicht Erfolg finanziell messen lässt. Größten Respekt zollt er denen, die diese Kneipennacht auf die Beine gestellt haben. "Das vorzubereiten, ist kein Spaß. Hut ab!"
Azubi Juric hatte indes mit Licht und Ton am Mischpult zu tun. Der praktische Teil der Prüfung ist bestanden, nur die theoretische folgt noch. Sein Chef bescheinigt ihm das nötige "Feeling für den Job".