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Kunterbunte Steine Kita Wasserflöhe in Jeßnitz: Kunterbunte Steine für Hoffnung in der Krise

Von Sylvia Czajka 29.04.2020, 11:38
Ida und Elias zeigen stolz vor ihrer Kindertagesstätte „Wasserflöhe“ in Jeßnitz die selbst bemalten Steine.
Ida und Elias zeigen stolz vor ihrer Kindertagesstätte „Wasserflöhe“ in Jeßnitz die selbst bemalten Steine. André Kehrer

Jeßnitz/Holzweissig - Uschi, die Schnecke, ist noch nicht ausgepackt. Aber sie hat schon einen Namen. In der Jeßnitzer Kindertagesstätte „Wasserflöhe“ werden sich schon bald Kinderhände um ihr Häuschen schlingen. Die kommen derzeit nicht zur Ruhe. Denn, was durch sie entsteht, kann sich sehen lassen. Steinreich sind die „Wasserflöhe“. Alles ist für einen guten Zweck gedacht. Und von Tag zu Tag nimmt der Reichtum vor der Kindereinrichtung zu.

Ida und Elias’ Schätze

Ida (6) und Elias (4) zeigen gern ihren Schatz. Den haben sie selbst im Garten ausgegraben und bemalt. Ida hat sogar ihren Namen verewigt. „Wir setzen ein Zeichen für Zusammenhalt und Hoffnung“, erzählt Monika Hartling, die Leiterin der Kindertagesstätte „Wasserflöhe“. Und jeder könne sich daran beteiligen, weist sie hin. Denn die steinigen Kunstwerke werden jeden Tag mehr am Eingang der Einrichtung.

Um mal mehr, mal weniger als 19 Kinder kümmert sich das Erzieher-Team derzeit in der Notbetreuung. Dazu gehört auch Simon Bier. Der Erzieher hat ebenfalls einen Stein dazugelegt. „Es ist wichtig, dass wir in der schweren Zeit zusammenstehen“, sagt er. Der 24-Jährige ist in Wolfen zu Hause. Er kommt gern nach Jeßnitz herüber. Was will man mehr, einen Traumjob und liebe Kinder? Derzeit vermisst er so einige aus seiner Gruppe. „Aber es kommen wieder bessere Zeiten“, macht er Mut.

Da ist sich auch Monika Hartling sicher. 90 Kita- und Krippen- sowie 70 Hortkinder hielten das 16-köpfige Erzieher-Team im Alltag vor Corona ganz schön in Atem. Monika Hartling weiß genau, dass sie sich auch nach der Krise auf ihre „Mannschaft“ gut verlassen kann. Ein paar „Steinwürfe“ weiter entfernt liegt Holzweißig. Auch der Ortsteil von Bitterfeld-Wolfen ist immer eine Reise wert.

Am Springbrunnen im Park beginnt oder endet vielleicht die Spur der kunterbunten Steine. Wer weiß das schon? Mehr als 200 mögen es jetzt wohl sein. Auch Holzweißig hält zusammen, das ist die Botschaft. Was zählt, sei, dass mit jedem noch so kleinen Stein eine Verbindung und Vertrauen geschaffen werde, betonen die Organisatoren. Die wollen im Hintergrund bleiben. Es gehe eben um die Sache, „nicht um schön oder nicht schön, sondern um den eigenen Blick, die eigene Kreativität“.

Der Brunnen, in seiner Kreisform, sei ein verbindendes Element, heißt es. Jedermann könne sich auf vielseitige, individuelle Weise beteiligen. So sei die Holzweißiger Initiative zum Selbstläufer - ohne Plan - geworden.

Schnecke Uschi

Steine, da ist man sich auch bei den „Wasserflöhen“ in Jeßnitz einig, werden hier nicht ausgehen. Zumal bei dem Außengelände. Dort soll übrigens Schnecke Uschi einen Stammplatz bekommen, wenn sie ausgepackt ist. Die hölzerne Lady wird die neue Spielattraktion der Wasserflöhe, davon ist nicht nur Monika Hartling überzeugt, sondern auch Ida, Elias und all ihre Freunde.

(mz)