Stadtrat in Raguhn-Jeßnitz Kita-Schließung in Tornau vor der Heide? Entscheidung soll am 19. März fallen
Steigende Kosten und sinkende Geburtenraten setzen die Stadt Raguhn-Jeßnitz unter Druck. Deshalb soll der Stadtrat am 19. März 2025 über die Zukunft der Kita „Bummi“ in Tornau beraten – und womöglich deren Schließung beschließen.

Raguhn/MZ. - Der Stadtrat von Raguhn-Jeßnitz wird auf seiner Sitzung am Mittwochabend, 19. März 2025, über das Schicksal einer der städtischen Kitas entscheiden. Die Stadt betreibt sechs Kindertagesstätten, doch aufgrund sinkender Geburtenzahlen seit 2022 nimmt die Belegung der Einrichtungen stetig ab.
Dies führt zu finanziellen Herausforderungen, da geringere Landes- und Kreiszuschüsse auf steigende Pro-Kind-Kosten treffen. Besonders betroffen ist die Kita „Bummi“ in Tornau vor der Heide, die wegen eines Personalüberhangs von 1.400 Stunden pro Jahr hohe Betriebskosten verursacht.
Während in anderen Kitas bereits Arbeitszeitreduzierungen umgesetzt wurden, ist dies laut Stadtverwaltung in Tornau aufgrund der personellen Struktur nicht möglich. Um eine gerechte Verteilung der Arbeitszeiten und finanzielle Entlastungen für Eltern zu gewährleisten, schlägt die Stadt vor, die Kita deshalb zum 1. August dieses Jahres zu schließen.
Durch die Schließung sollen jährlich rund 117.000 Euro eingespart werden, da Personal-, Bewirtschaftungs- und Unterhaltungskosten entfallen. In den verbleibenden Einrichtungen gibt es weiterhin ausreichend Betreuungsplätze, sodass alle betroffenen Kinder untergebracht werden können. Die Eltern behalten dabei ihr Wahlrecht hinsichtlich der Kita, in die ihr Kind wechseln soll.
Der Stadtrat muss nun über diesen Vorschlag entscheiden, um die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Kinderbetreuung in Raguhn-Jeßnitz langfristig zu sichern. Der Haupt- und Finanzausschuss hat auf seiner vergangenen Sitzung bei sechs Ja-Stimmen und einer Enthaltung bereits für die Schließung der Kita „Bummi“ gestimmt.
Besprochen wird auch ein von der Verwaltung erarbeitetes Konzept, das die aktuelle und zukünftige Betreuungslandschaft in den Kitas der Stadt analysiert. Dieses umfasst die Kapazitäten, Belegungszahlen sowie Prognosen zur zukünftigen Auslastung bis zum Jahr 2047. Hervorgehoben wird darin die sinkende Geburtenrate, die mittelfristig zu einem Rückgang der Nachfrage nach Betreuungsplätzen führen wird. Es kommt zum Schluss, dass die Finanzierung der Kitas ohne Anpassungen problematisch wird.
Der Stadtrat tagt um 19 Uhr im Gebäude der Raguhner Begegnungsstätte, Mühlstraße 8. Er umfasst eine Einwohnerfragestunde.