Kirmes Holzweißig Kirmes Holzweißig: Das Leben des Franz in Spiel und Liedern
Holzweißig/MZ. - Schnell fanden sich sechs Mädchen. Binnen drei Wochen übten sie die Lieder des Programms.
Die erste und einzige Durchlaufprobe eine gute Stunde vor der Premiere lief laut Mengs sehr gut. "Fangen die Kinder mit den Liedern erst mal an, sind sie schnell voll dabei und der Spaß überträgt sich dann auch aufs Publikum." Mengs spielt seine Programme immer zusammen mit seiner Frau und den eigenen Kindern. Sie stellen sich auf die Hobbyakteure vor Ort ein, überlassen ihnen auf Wunsch große Teile des Musicals und füllen den Rest dann auf. Sie haben Übung: "Wir haben das jetzt schon 150 Mal aufgeführt, und es hat immer geklappt."
"Poverello" heißt aus dem italienischen wörtlich übersetzt "Der kleine Arme". Es handelt sich um eine Art Lebenslauf des Franz von Assisi. Mengs Idee dahinter ist, den Menschen die Werte des Heiligen wieder bewusst zu machen. Franz von Assisi stammt der Geschichte nach aus einer reichen Familie, gehörte vor 800 Jahren gar zur Schikeria. Irgendwann kam bei ihm der Wandel, so Mengs, "weg vom Materiellen, hin zur Freunde über die kleinen Dinge des Lebens." Mengs sieht diese Prinzipien in der heutigen Zeit wieder als erstrebenswert. Dabei adaptiert er die historischen Vorlagen sowie Bibelgeschichten und macht daraus einfache und einprägsame Lieder in verschiedenen Genres. Hauptsächlich besteht das Musical aus Folk-Einflüssen, es kommen aber auch Pop, Country und sogar Rap dazu.
Das Grenzgängerfestival gastiert zum wiederholten Male in Holzweißig. Gesehen hat man in der Wehrkirche in den vergangenen Jahren schon Kabarett, Puppenspiel, Theater und sogar eine kleine Oper. Das Publikum ist an das Kirmeskonzert gewöhnt, und die Resonanz nimmt jährlich zu, sagte die Chorleiterin Dorothea Uber, die auch das Üben mit den Gemeinde-Kindern übernahm. Sie hoffte neben zahlreichen Zuschauern auch auf einige Spendengelder zum Erhalt der Kirchorgel. Eintritt nahm die Kirche an diesem Abend nicht. "Es soll jeder das geben, was er kann und meint", so Uber.