Kartengruß für Fremdgeher Kartengruß für Fremdgeher: Tourismus nicht erlaubt - Muldestausee verteilt "Knöllchen"

Pouch - Wer aus touristischen Gründen in die Gemeinde Muldestausee einreist, muss in Zeiten von Corona mit einer Strafe rechnen. „Laut Eindämmungsverordnung des Landes ist das so. Strafen bis 400 Euro sind drin“, sagt Bürgermeister Ferid Giebler (parteilos). Zwischen Stausee und Goitzsche verbinden sie strenge Normen allerdings auch mit Eigenwerbung und einer ordentlichen Prise Humor.
Verwaltungsmitarbeiter wie Azubi Svenja Kasler verteilen dieser Tage Kartengrüße an Fremdgeher. Das sind Personen, deren Fahrzeuge durch auswärtige Nummernschilder auffallen. „Wir treffen ja nicht alle am Auto an, können sie deshalb auch nicht überprüfen. Deshalb gibt es die Ermahnung“, so der Verwaltungschef. Der Gruß an Fremdgeher - besser wohl Fremdfahrer - hat es in sich. Ein Luftbild der Gemeinde mit Wald, Wiese und sehr viel Wasser ziert die Vorderseite. „Schon schön hier, wa?!“ Wer will da nein sagen...
Es folgt auf der Rückseite der Hinweis auf mögliche Bußgelder. Nur die will die Gemeinde gar nicht. Giebler und Co. geht es um mehr. Sie empfehlen einen Besuch der Gemeinde, sobald es die Situation wieder erlaubt. „Oder zieh gleich zu uns - dann können wir die nächste Pandemie zusammen durchstehen! Wir freuen uns immer über neue Nachbarn!“ Es folgt der Hinweis auf die Internetseite www.leben-in-muldestausee.de.
Ernst gemeint? Bürgermeister Giebler sagt ja. Zuzug wäre immer gut. Und warum sollte man eine Mahnung nicht mit dem guten Zweck verbinden? Wie viele Personen bisher Fremdgehergrüße erhalten haben, ist allerdings noch unbekannt. (mz)