Kanarien auf Höhenflug
Greppin/MZ. - Zur Schau eingeladen waren auch Zuchtfreunde aus Eisleben. "Weil wir uns trotz der Konkurrenz bei dem einen oder anderen Wettbewerb sehr gut verstehen. Und weil wir ihnen die Chance geben wollten, ihre Tiere dem Preisrichter präsentieren zu können", meint Kühnel.
Tatsächlich hatten die Gastgeber zur Regionalmeisterschaft einen besonders kritischen Richter engagiert. Eberhard Honscha aus Dudersdorf gilt als ein Vertreter seines Faches, der nicht unbedingt mit Höchstnoten um sich wirft. "Aber lieber jetzt ein strenges und faires Urteil, als bei späteren Veranstaltungen mit zu großen Erwartungen baden zu gehen", geben sich die Bitterfelder überzeugt und sehen die eigene Schau als Zwischenstation auf dem Weg zu nationalen Titelkämpfen, die im Januar auf dem Programm stehen.
Dorthin fahren einige der 14 Vereinsmitglieder mit großen Ambitionen. So hatte Karl-Heinz Woetzel bei der letzten nationalen Schau in Bayreuth mit dem Isabell-Vogel einen Bundessieger im Gepäck. Kühnel sieht den Verein auf gutem Weg. Denn trotz besonders kritischem Richterblick fuhren seine Mitglieder zur Schau in Greppin beachtliche Ergebnisse ein.
Friedrich Seik aus Sandersdorf erreichte mit seinem Lizard 92 von 100 möglichen Punkten, sicherte sich den Sieg bei den Positurkanarien, stellte mit seinem Tier aber gleichzeitig auch den besten Vogel der Ausstellung. Erfolg hatte auch der Zörbiger Thomas Wehde, der in der Kategorie Lipochrom nicht zu schlagen war. Bei Melanien kam Karl-Heinz Woetzel zu Siegerehren. Die beste Kollektion - eine Wertung für vier Tiere - hatte der Bitterfelder Vereinsvorsitzende Bernd Rahms am Start. Seine Gelbschimmel nötigten Preisrichter und Zuchtkollegen Respekt ab.
179 Farb- und Positurkanarien gingen an der Start, unter ihnen auch die eher selten zu sehenden Lipochrom, die Martin Schulte aus Bottendorf zeigte. Zum Programm gehört seit Jahr und Tag auch die Möglichkeit, Exoten zu betrachten. "Wir bieten einer Zoohandlung die Chance, Schauvolieren zu bestücken", bestätigte Kühnel. Kanarien wurde so praktisch eingerahmt von Täubchen, Prachtrosella, Nymphensittichen, Loris. "Das macht das Bild bunt", sagen die Bitterfelder und hoffen durch solche Aktionen auf dringend notwendigen Züchternachwuchs im Verein.