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Kakteen Kakteen-Ausstellung im Kreismuseum in Bitterfeld lockt mit Blütenpracht

Von Silke Ungefroren 19.06.2017, 05:00
Wie jedes Mal kamen auch in diesem Jahr viele Besucher ins Museum, um Kakteen zu erwerben oder einfach nur zu bewundern.
Wie jedes Mal kamen auch in diesem Jahr viele Besucher ins Museum, um Kakteen zu erwerben oder einfach nur zu bewundern. Marcus jacobi

Bitterfeld - „Weil wir Kakteen lieben!“ sagt Uta Seifert prompt auf die Frage, was sie denn ins Bitterfelder Kreismuseum geführt hat. Dort fand von Freitag bis Sonntag die mittlerweile 44. Kakteen- und Sukkulentenausstellung der Ortsgruppe Bitterfeld-Wittenberg der Deutschen Kakteen-Gesellschaft statt.

Kakteenfreunde haben mehr als 2.000 Exemplare ins Bitterfelder Kreismuseum gebracht

Uta Seifert ist mit ihrer Tochter extra aus Leipzig gekommen, um die Prachtexemplare zu bewundern. Selbst hat sie auch um die 30 Stück zu Hause - in Töpfen und Blumenkästen, die im Winter die Fensterbretter schmücken und derzeit wieder draußen stehen. Aus Platzgründen wird sie sich wohl keinen weiteren stacheligen Gesellen anschaffen, sagt die Frau.

Doch Zahlen sind eben relativ: 30 Pflanzen würden in den Ausstellungsräumen des Museums mehr als verloren wirken. Die Züchter und Sammler um Ortsgruppenchef Jürgen Kracht haben allein 1.000 Stück in der Ausstellung platziert, gute 1 200 weitere stehen zum Verkauf.

Schon vergangenen Montag wurde mit dem Aufbau begonnen - so viele Pflanzen wollen erst mal bewegt werden. „Manche von uns nehmen extra Urlaub, damit wir alles schaffen“, sagt Jürgen Kracht. Doch die Mühe wird belohnt: Die Resonanz ist auch diesmal wieder enorm. „Am Freitag standen die Leute schon eine halbe Stunde vor Öffnung vor der Tür, um die schönsten Exemplare zu ergattern“, erzählt Kracht. Nach zwei Stunden konnten bereits 50 Besucher gezählt werden, hundert sollten es am Abend sein. Am Wochenende ist der Ansturm noch größer: Samstags ist die Hundert schon um die Mittagsstunde so gut wie erreicht.

Dabei ist Leipzig längst nicht die weiteste Entfernung, die von den Interessenten zurückgelegt wird, um nach Bitterfeld zu gelangen. Auch aus Brandenburg, Berlin und vielen anderen Gegenden sind sie gekommen - sogar aus Tschechien. Das wiederum liegt in einer langjährigen Partnerschaft begründet, die Gleichgesinnte aus Ostrava mit den hiesigen Kakteenfreunden verbindet. Und wenn es sich anbietet, besucht man sich eben.

Kakteen-Ausstellung im Kreismuseum in Bitterfeld lockt mit Blütenpracht

Was wohl am meisten fasziniert, ist die große Blütenpracht. Zwar ist die bei den Stachel-Pflanzen nur von kurzer Dauer - viele blühen sogar nur einen Tag -, doch umso prachtvoller. „Deswegen wechseln wir auch während der Ausstellung“, sagt Kracht. „Ersetzen solche, die schon verblüht sind, durch andere, die gerade ihre Schönheit entwickelt haben.“

Und die lässt so manchen Besucher das Handy zücken, um sie im Bild festzuhalten. Auch Steven Franke aus Sandersdorf hält es so, weil er selbst ein begeisterter Sammler ist. „Das ist mein Hobby seit dem siebenten Lebensjahr“, erzählt der Mann. Damals lebte er noch in Thüringen. Er kann sich genau daran erinnern, wie ihn die Verkäuferin eines Blumengeschäftes immer darauf hingewiesen hat, wenn sie einen neuen Kaktus im Angebot hatte.

Schnell kommt es zwischen Steven Franke und Jürgen Kracht zur Fachsimpelei. Und zur Einladung des Ortsgruppenvorsitzenden: „Komm doch mal zu unserem monatlichen Treff nach Gräfenhainichen, da kann man sich noch besser austauschen.“ Wer die Ortsgruppe besuchen will, ist dort immer willkommen und muss auch kein Mitglied werden. Franke jedenfalls will das Angebot annehmen - und damit vielleicht auch bald als aktiver Mitstreiter die Reihen der Kakteenfreunde erweitern. (mz)