Jugendliche positionieren sich klar gegen Gewalt
Wolfen/MZ/dop. - Darunter die Frage: "Kann man dagegen wirklich nichts tun?" Die Preisträgerinnen Jennifer Saß und Elisa Nitz vom Heinrich-Heine-Gymnasium gehören zu den 41 Teilnehmern, die sich an dem Plakatwettbewerb gegen Gewalt beteiligt haben und deren Arbeiten noch bis zum 6. September im Nord-Foyer des städtischen Kulturhauses Wolfen zu sehen sind.
Der Wettbewerb fand zum ersten Mal statt und wurde zusammen von der Stadt Bitterfeld-Wolfen und der "Initiative gegen Gewalt" ins Leben gerufen. Dem Projektleiter Marko Roye ist dabei besonders wichtig gewesen, "dass die Schulen und die Schüler sich dem Thema Gewalt mit künstlerischen Mitteln nähern, die verschiedenen Formen von Gewalt ausloten und sich der Problematik - etwa von Alltagsgewalt - verstärkt bewusst werden".
Für die Umsetzung gab es - außer einigen formalen Kriterien - keine Einschränkungen. Und so konnten die Schüler die Zeichnungen oder Collagen in ihrem Sinne frei gestalten. Herausgekommen ist eine kreative Vielfalt von text- bis bildlastigen Annäherungen, die im Kern alle für den Verzicht auf Gewalt in jeglicher Form appellieren.
Auch die Oberbürgermeisterin der Stadt Bitterfeld-Wolfen zeigte sich bei der Eröffnung der Ausstellung über so viel Einfallsreichtum begeistert und verdeutlichte die Bedeutung der Plakate: "Jeder kann ein Opfer von Gewalt werden, daher ist es wichtig, dass sich die Bürger - angefangen bei den jungen Menschen - zu dem Thema positionieren und klar artikulieren." Auch vor diesem Hintergrund äußerte sie sich besorgt darüber, dass außer aus dem Heinrich-Heine-Gymnasium und der Anne-Frank-Schule keine weiteren Wettbewerbsbeiträge eingesandt wurden.
Aber dennoch, so Gerald Büchner von der "Initiative gegen Gewalt", hoffe man, mit der Ausstellung die Bürger erreichen und aufrütteln zu können. Daher werden auch die drei Gewinnerplakate auf die 200 Werbeplakate zum III. Anti-Gewalt-Tag "Bitterfeld-Wolfen zeigt Gesicht" gedruckt, um zusammen mit den Bürgern die aufgeworfene Frage zu beantworten: "Kann man dagegen wirklich nichts tun?"