Nach Todesfahrt in Magdeburg „Jetzt erst recht“: Weihnachtssingen und Markt in Sandersdorf, Wolfen und Pouch finden mit erhöhter Sicherheit statt
Nach den erschütternden Ereignissen auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt setzen Veranstalter in Sandersdorf, Wolfen und Pouch ein Zeichen der Solidarität. Mit Schweigeminuten, angepassten Programmen und verstärkten Sicherheitsmaßnahmen finden die geplanten Weihnachtsveranstaltungen am 21. Dezember statt.
Sandersdorf/Wolfen/MZ. - Nach den tragischen Ereignissen auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt am Freitagabend, 20. Dezember, haben die Veranstalter des Weihnachtssingens in Sandersdorf und Wolfen sowie des Weihnachtsmarkts auf der Halbinsel Pouch bestätigt, dass die Veranstaltungen am Samstag, 21. Dezember, wie geplant stattfinden werden. Dies gaben sie am Samstagvormittag auf Anfrage der MZ bekannt. Die Sicherheitsvorkehrungen werden erhöht, und man wolle ein Zeichen der Solidarität setzen.
Das Weihnachtssingen im Sandersdorfer Stadion wird am Sonnabend um 18 Uhr beginnen
Das Weihnachtssingen im Sandersdorfer Stadion, bei dem Opernsänger Bastian Thomas Kohl und das ABI-Sinfonieorchester auftreten, beginnt um 18 Uhr. Laut Michael Stelzl, Vizepräsident der SG Union Sandersdorf, entschied der Verein auf einer Beratung am Samstagmorgen einstimmig, die Veranstaltung durchzuführen. „Der Tenor lautet: ‚Jetzt erst recht‘. Wir möchten ein Zeichen für Zusammenhalt, Gemeinschaft, Besinnlichkeit und Frieden setzen“, erklärt Stelzl.
Er betont, dass die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt werden. „Die Tore werden geschlossen, damit keine Autos auf das Gelände gelangen können, aber eine hundertprozentige Sicherheit können wir natürlich nicht garantieren.“ Die Veranstaltung beginne mit einer Schweigeminute, um der Opfer von Magdeburg zu gedenken. Auch das Programm werde entsprechend angepasst.
Auch der 1. FC Bitterfeld-Wolfen hält am geplanten Weihnachtssingen im Wolfener Jahnstadion fest
Ähnlich äußert sich Marcel Reichelt, Präsident des 1. FC Bitterfeld-Wolfen, zum Weihnachtssingen im Wolfener Jahnstadion. „Wir haben im Vorstand und gemeinsam mit dem Oberbürgermeister beraten, ob eine Absage nötig ist, aber solange es keine offizielle Anordnung des Landkreises gibt, führen wir die Veranstaltung durch“, so Reichelt. Der Verein stehe in engem Kontakt mit der Polizei. Es würden Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit zu erhöhen, darunter die Kontrolle der Parkplätze durch einen Sicherheitsdienst. „Es wird keine Möglichkeit geben, mit dem Auto auf das Veranstaltungsgelände zu fahren“, betont er. Auch im Wolfener Stadion beginnt die Veranstaltung mit einer Schweigeminute. „Es wird keine Partyveranstaltung, sondern ein besinnliches Zusammenkommen, um an die Opfer und ihre Angehörigen zu denken“, fügt er hinzu.
Der Adventsmarkt auf der Halbinsel Pouch werde ebenfalls wie geplant stattfinden, erklärt Veranstalter Uwe Herbst. Er hebt hervor, dass die Veranstaltung so sicher wie möglich sei. „Es gibt nur eine Zufahrt auf die Halbinsel, die mit großen Steinen blockiert ist. Dort werden unsere Sicherheitskräfte die Lage einschätzen und kontrollieren.“