Internationaler Bund Internationaler Bund: Wenn Kinder die Schule verweigern
Wittenberg/MZ. - Kinder und Jugendliche, die nicht oder nicht mehr zur Schule gehen, sind das Thema einer Fachtagung, die Mittwoch und am Donnerstag vom Internationalen Bund (IB) für Jugend- und Sozialarbeit in der Evangelischen Akademie in Wittenberg durchgeführt wird.
Mit reichlich 120 Teilnehmern aus zwölf Bundesländern rechnet Michael Werner. Wie der IB-Chef vor Vertretern der Presse erklärte, soll die Tagung, die als Bundesverbandstag angelegt ist, zudem dazu genutzt werden, das zehnjährige Bestehen des IB Wittenberg zu feiern. Nicht zu unterschätzen sein dürfte der fachliche Beitrag, der von den Wittenbergern bei der Aufarbeitung des Themas geleistet wird. Immerhin ist durch die hiesige Niederlassung ein Modellprojekt in die Stadt geholt worden, das es sonst nur noch in Magdeburg und in Halle gibt. Dabei bemühen sich insbesondere Schulsozialarbeiter in so genannten Reintegrations- und Werkstattklassen um Schulverweigerer.
Schätzungsweise 70 000 Schulschwänzer gibt es bundesweit. In Wittenberg und dem Landkreis seien 40 Bummelanten vom Ordnungsamt erfasst, wiewohl Werner darauf hinweist, dass es sich dabei um eine ältere Zahl handele. Die Dunkelziffer liege zudem höher.
Die Tagung beginnt am Mittwoch um 13 Uhr mit einer Einführung in die Thematik, an die sich um 13.30 Uhr eine öffentliche Podiumsdiskussion mit Vertretern verschiedener Landesministerien, der Universität Halle, aus der Evangelischen Akademie und dem IB anschließt. Am Donnerstag wird in vier Arbeitsgruppen ins Detail gegangen. Interessant dabei ist, dass es eine Gruppe gibt, in der ausschließlich Jugendliche arbeiten werden. Sie kommen aus der Sekundarschule Friedrichstadt, an der im übrigen auch das Modellprojekt des IB unterstützt wird.
Fachtagung in der Evangelischen Akademie in Wittenberg am 17. und 18. Oktober.