Hunderennen in Roitzsch Hunderennen in Roitzsch: Von Mops bis Deutsche Dogge

greppin/roitzsch - „Sehen Sie mal, was für eine gute Figur das Frauchen auf der Bahn macht. Hat wohl heimlich trainiert“, ruft Bernd-Michael Rahms vom Sprecherturm in die Runde der Anwesenden, die zum Jedermann-Hunderennen am 1. Mai gekommen waren. Oder: „Da kommt Fiete, der Beagle mit dem jodelnden Frauchen.“ Beifall und Lachen von den Zuschauern ist den Aktiven allemal gewiss. Natürlich waren es nicht nur Frauchen oder Herrchen, die Höchstleistungen abrufen mussten, es waren auch die fast 80 Hunde der unterschiedlichsten Rassen, die auf der Rennbahn Leistung zeigten. Bernd-Michael Rahms ist Vorsitzender des Windhundrennvereins Greppin und Veranstalter der lustigen Rennen, die zweimal im Jahr, am 1. Mai und 3. Oktober, stattfinden.
Tierischer Spaß
Es war ein tierischer Spaß im wahrsten Sinne des Wortes. Jeder Mann, jede Frau und jeder Hund hatten dabei ihre helle Freude, was den Teilnehmern anzusehen war. Der Windhundrennverein Greppin, der sein Domizil an der B 184 in Richtung Petersroda hat, war nun schon zum siebenten Mal Veranstalter eines Spaßwettbewerbes. Dort, wo sonst Windhunde und andere schnelle Artgenossen ihre Runden auf der 490 Meter langen Sandbahn drehen, hatten diesmal alle anderen Rassen Platz, um ihre Geschwindigkeit zu testen. Zum zweiten Mal dabei war Natalie Förster aus Bobbau, die mit ihrer vier Jahre alten Deutschen Dogge an den Start ging. Dass dabei kein neuer Rundenrekord aufgestellt werden würde, war der jungen Frau klar. Immerhin bringe ihr Liebling Finn 85 Kilogramm auf die Waage, erklärt sie. „Aber dabei sein ist eben alles. Wir hatten schon immer Hunde“, sagt die Bobbauerin. Weshalb es gerade die Deutsche Dogge sei, die ihr Herz erobert hat, kann sie nicht genau erklären, wobei Finn nicht der einzige Hund im Hause Förster ist.
Das Gleiche gilt auch für Wiebke Hummel aus Bitterfeld, wobei ihr Mops-Bulldog-Mix mit nur zehn Kilo ein Leichtgewicht gegenüber der Dogge ist. Kalle, so heißt der Hund, ist drei Jahre alt und auch nicht der Schnellste. „Aber auf der Bahn kann er zeigen, was in ihm steckt“, sagt Wiebke Hummel lachend.
Beifall vom Rand der Bahn
Doch nicht nur die Leistungen der Tiere sind dort gefragt, auch die sportlichen Ambitionen von Frauchen und Herrchen bekommen von den vielen Gästen am Rand der Bahn ihren Beifall - immer wieder angefeuert von Sprecher und Organisator Rahms. Was sich die Besitzer der Tiere alles einfallen lassen um sie zu Höchstleistungen zu motivieren, ist allemal einen Applaus wert. Ob Spielball oder Wurfscheibe, lautes Rufen oder gestikulieren, im Endeffekt sei es wichtig, dass beide Partner die Ziellinie und damit die Zeitmessung überschreiten, gibt Rahms die Prioritäten vor. Auch wenn der eine oder andere Vierbeiner lieber mit seinem zweibeinigen Partner spielen wollte, ins Ziel sind sie allemal gekommen.
Wie es so richtig zur Sache geht, zeigen die Mitglieder des Greppiner Windhundrennvereins mit eigenen Wettkampftieren. „Der Greyhound schafft es, auf den ersten 50 Metern der Bahn eine Geschwindigkeit von fast 70 Stundenkilometern zu entwickeln“, erklärt Rahms. Das sei schon gewaltig und damit sei diese Hunderasse auch die Schnellste vor den ausdauernden Afghanen und den Windhunden.
Doch Geschwindigkeit spielte beim Jedermann-Rennen nur eine untergeordnete Rolle. „Wir wollen den Hundebesitzern die Möglichkeit geben, mit ihren Tieren einmal auf einer Rennbahn zu laufen“, sagt Rahms. Dabei komme es natürlich auch auf die Kommunikation zwischen Mensch und Tier an. „Klappt das, läuft auch das Rennen gut. Klappt es nicht, macht der Hund was er will“, so der Veranstalter. (mz)