Hotel Central Hotel Central in Bitterfeld: Eigentümer ist plötzlich mit dem Denkmalschutz konfrontiert

Bitterfeld - „Ich dachte, mich trifft der Schlag“, bringt der Eigentümer des Bitterfelder Hotels Central seine Verwunderung darüber zum Ausdruck, dass sein Haus an der Bitterfelder Walther-Rathenau-Straße unter Denkmalschutz steht. Weder bei der Übernahme von seinem Schwiegervater noch bei einer anderen Gelegenheit sei ihm dieser Sachverhalt mitgeteilt worden. „Nun ist es aber so und wir müssen damit leben und arbeiten“, sagt der engagierte Hotelier und Gastwirt.
Angefangen hat es damit, dass das etwa 40 Jahre alte Schindeldach Schäden aufwies und saniert werden musste. Eine Fachfirma war gefunden und die Arbeiten konnten beginnen. „Konnten“, sagt Krause, denn plötzlich standen Mitarbeiter der Denkmalbehörde des Landkreises vor der Tür und verhängten ein Baustopp.
„Da fällt dir im Moment erst mal nichts mehr ein“, beschreibt der Inhaber seine ersten Gedanken. Doch nach dreimal Luftholen und einer prima Zusammenarbeit mit der Behörde konnten die Arbeiten am Dach und an der Fassade beginnen. Besonders hebt Krause das Engagement von Bärbel Hentschel und Tobias Rogge von der Denkmalschutzbehörde hervor, die ihm einige graue Haare erspart hätten und den Bau weiter laufen ließen. „Es war mein Fehler, aber ich wusste beim besten Willen nichts von dem Denkmalschutzstatus“, beschreibt Krause die Unstimmigkeiten.
„Das Gebäude soll so bleiben, wie es die Bitterfelder schon seit vielen Jahren kennen
Man habe ja zur gleichen Zeit auch den gesamten Tresen ausgebaut und wollte ihn erneuern. Auch da habe es anfangs Verzögerungen gegeben, aber auch dieses Probleme konnte zur Zufriedenheit aller Beteiligten gelöst werden. Eine komplett neue Kühltheke steht nun hinter dem Tresen und auch der nagelneue Zapfhahn konnte von der Fachfirma angeschlossen werden. Nun steht der Wiedereröffnung nach dem Urlaub am 27. August nichts mehr im Wege. „Die Hotelgäste werden wohl noch geraume Zeit mit der Plane vor den Fenstern leben müssen, aber das akzeptieren sie“, weiß der Hotelier.
Das Dach hebe in der letzten Zeit und besonders in der Hitzeperiode mächtig gelitten. Breite Risse hätten sich gezeigt, so dass der Dachstuhl in Gefahr war. „Wir mussten also handeln und haben eine Dachdeckerfirma gefunden, die zum einen das Dach neu deckt und auch die Simsbleche an den Vorsprüngen unter den Fenstern erneuert. Und das so, wie es der Denkmalschutz von uns fordert.“ Denn eins steht für Krause fest: „Das Gebäude soll so bleiben, wie es die Bitterfelder schon seit vielen Jahren kennen. Es ist ein Haus mit langer Tradition in der Mitte von Bitterfeld“, freut sich Krause. (mz)
