1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Holländerin hat übernommen: Holländerin hat übernommen: Die Schachtbaude bei Schlaitz wird zum Pfannkuchenhaus

Holländerin hat übernommen Holländerin hat übernommen: Die Schachtbaude bei Schlaitz wird zum Pfannkuchenhaus

Von Michael Maul 28.07.2020, 08:31
Die Chefin der Schachtbaude, Yvonne Willemsen, zeigt die Ladestationen für Elektrofahrräder.
Die Chefin der Schachtbaude, Yvonne Willemsen, zeigt die Ladestationen für Elektrofahrräder. Michael Maul

Schlaitz - Vor 18 Jahren ist Yvonne Willemsen mit ihrem Mann nach Deutschland gekommen. Bis Anfang dieses Jahres hat sie in der Firma ihres Mannes, der Agrarprodukte aus Schlaitz GmbH, in der Qualitätssicherung gearbeitet.

Nachdem sie die Schachtbaude zum Jahreswechsel gekauft hat, möchte sie wieder Leben in das Haus bringen, das schon zu DDR-Zeiten gebaut wurde. Und sie will den Gästen unter anderem auch die holländische Küche nahebringen, deshalb der Zusatz im Namen „Schachtbaude Pannenkoek“, was soviel wie Pfannkuchen heißt.

Yvonne Willemsen hat in Holland nach der Lehre als Pflegefachkraft für den Bereich der Hebammen gearbeitet und sich dabei größtenteils auf Hausgeburten spezialisiert. „Das ist dort so üblich“, sagt sie.

Nach 18 Jahren möchte sich die gebürtige Holländerin wieder neu aufstellen

Üblich sei aber auch, das die Hebamme nach der Geburt noch etwa acht Tage bei der Familie bleibe. In dieser Zeit habe sie sich schon nebenbei für die Gastronomie interessiert und auch in dem Bereich gearbeitet.

Nach der Übersiedlung nach Deutschland habe sie sich dann allerdings einer völlig neuen Herausforderung stellen müssen. „Mein Mann hat die Schlaitzer Tierzucht übernommen und ich habe mich dort um die Qualitätssicherung in der Zucht gekümmert. Das Tierwohl lag und liegt mir immer noch am Herzen.“

Doch jetzt, nach 18 Jahren, möchte sich die gebürtige Holländerin wieder neu aufstellen. In der Gaststätte Schachtbaude soll neben deutscher Küche auch das Interesse an holländischen Speisen geweckt werden. Pannekoek in süßer und herzhafter Form, aber auch Geschnetzeltes stehen auf der Speisekarte. Damit diese Speisen auch der gewünschten Form auf den Tisch des Gastes kommen, habe sie ihre Köche eine Woche nach Holland geschickt. „Dort haben sie gelernt, wie man die Pannenkoek so kreiert, wie sie auch in ihrem Heimatland als Köstlichkeit gelten.“

„Wir haben bewusst auf eine große Eröffnungsparty verzichtet“

In Holland, das als Land der Radfahrer gilt, wird viel für die Pedalritter getan. Das möchte die neue Chefin auch in ihrem neuen Wirkungsbereich tun. „Nach der Neugestaltung des Innenraums der Schachtbaude haben wir die Terrasse jetzt neben das Haus verlegt“, beschreibt sie die optischen Veränderungen.

Gleich daneben sind Ladestellen für Elektrofahrräder entstanden und an einem kleinen Reparaturstützpunkt könnte sich die Radler bei einer Panne selbst behelfen. Doch nicht nur bei technischen Problemen denkt die Chefin an die Radfahrer. Neben dem Gasthaus ist ein Imbiss entstanden, an dem sich die Pedalritter für ihre weitere Fahrt mit Essen und Trinken eindecken können.

Seit dem 26. Juni ist die Gaststätte wieder geöffnet. „Wir haben bewusst auf eine große Eröffnungsparty verzichtet“, sagt Willemsen. „Die Besucher können sich sowohl im Internet als auch vor Ort ein Bild davon machen, was seit der Übernahmen geschehen ist“, sagt sie. Das Dach der Küche wurde saniert, ein Spielplatz für die Kinder sei in Planung und auch an die Enthusiasten von GPS-Touren habe man gedacht. „Wir haben viele Ideen“, sagt sie. (mz)