Anhalt-Bitterfeld Hochwasser an der Mulde - Pegel im Altkreis Bitterfeld erreichen Höchststand
Feuerwehren und Wasserwehren sind entlang der Mulde in Muldestausee, Bitterfeld-Wolfen und Raguhn-Jeßnitz im Hochwasser-Dauereinsatz. Leichte Entspannung zeichnet sich aber ab.
Bitterfeld/MZ. - Das Hochwasser der Mulde hält die Einsatzkräfte im Altkreis Bitterfeld weiter in Atem. Feuerwehren und Wasserwehren sind im Einsatz. Verantwortliche vor Ort sprechen von einer angespannten Lage, verweisen aber auch darauf, dass sich die Schutzanlagen bewährten hätten.
Der Pegel der Mulde steuert indes in weiten Teilen des Altkreis auf seinen Höchststand zu. In Priorau stieg das Wasser von ersten zum zweiten Weihnachtsfeiertag um fast 2,40 Meter. Dienstagmittag wurde ein Wasserstand von 5,67 Meter gemessen. Zum Vergleich: Im trockenen Hochsommer wurden hier Pegelstände von nicht einmal zehn Zentimeter registriert.
Die Bürgermeister Ferid Giebler (parteilos, Muldestausee), Armin Schenk (CDU, Bitterfeld-Wolfen) und Hannes Loth (AfD, Raguhn-Jeßnitz) appellieren noch einmal an die Vernunft der Anwohner. Deiche und andere Hochwasserschutzanlagen dürfen nicht betreten werden.
An die Anweisung wurde sich jedoch nicht überall gehalten. So bestätigt Frank Steurer, Einsatzleiter der Feuerwehr Jeßnitz, dass ein Kraftfahrer mit seinem Mercedes die gesperrte Salegaster Chaussee befahren hatte. „Wir mussten das Fahrzeug aus dem Wasser ziehen“, so der Feuerwehrmann.
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Erste Entspannung zeichnet sich in der Gemeinde Muldestausee ab. „Wir gehen bei der Wasserwehr vom Kontrolldienst zum Wachdienst zurück“, bestätigt Bürgermeister Ferid Giebler.
Die Kameraden würden jetzt die Deiche nur bei Bedarf und nicht mehr rund um die Uhr kontrollieren. Maßgeblich für die Entscheidung ist der Pegelstand im benachbarten Bad Düben. Der sinkt leicht - von 6,83 Meter kurz nach Mitternacht auf 6,71 Meter gegen Mittag des zweiten Weihnachtstages.