1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Hochwasser-Konzept: Hochwasser-Konzept: Damm im rechten Winkel zum Deich?

Hochwasser-Konzept Hochwasser-Konzept: Damm im rechten Winkel zum Deich?

Von Marcel Duclaud 16.01.2004, 16:51

Gallin/MZ. - Wie Georg Mrasek, der gleich ein Papier vorlegte, das drei Punkte beinhaltet. Zum einen kritisierte er den unbefestigten Weg zum Friedhof. Der sei insbesondere bei schlechtem Wetter für Radler nicht zu befahren. Was Rolf Biering bestätigte. Und er fügte hinzu: "Da hat es schon böse Unfälle gegeben, weil am Übergang von der Straße zum Weg ein hoher Absatz passiert werden muss." Der Bürgermeister hat sich bereits um die Sache gekümmert, am Freitag war ein Gemeindearbeiter vor Ort. Jaskowiak: "Wir werden Ausbesserungsarbeiten vornehmen und an der Einmündung in Absprache mit dem Straßenbauamt wahrscheinlich Bitumenbruch aufbringen."

Punkt zwei auf der Liste von Georg Mrasek betrifft den Radweg, der an schönen Tagen von Hunderten Menschen frequentiert wird. "Oft halten sie an und fragen: Sind wir hier in Hohndorf, Prühlitz oder Gallin?" Sein Vorschlag: "Am Weg in Höhe des Ortseinganges ein Schild anbringen mit dem Wortlaut: Gallin grüßt die Elbe-Radfahrer und wünscht weiterhin gute Fahrt." Nicken in der Runde. Horst Pauli: "Das wäre prima." Rolf Biering brachte die Idee auf, das Fährhaus zu nutzen für eine Informationstafel, ähnlich der in Iserbegka. Bürgermeister Jaskowiak will die Idee mit Gewerbetreibenden besprechen, die sich an der Finanzierung beteiligen könnten: "Da sollte sich eine Lösung finden lassen."

Ein ungünstig platziertes Sackgassenschild sprach in dem Zusammenhang Horst Pauli an. Und auch in dem Fall hat der Bürgermeister schnell reagiert: "Die Versetzung ist in die Wege geleitet." Schließlich ging es an dem Abend in Gallin noch ein drittes Mal um Schilder. Uwe Schüler: "Es gibt bei uns ja keine Straßennamen, nur Hausnummern. Wäre es nicht günstig, an Kreuzungen Hinweisschilder anzubringen, wo sich welche Hausnummer findet. Für Ortsfremde könnte das eine große Hilfe sein."

Dass auch das Thema Flut eine Rolle spielen würde, war absehbar. Rolf Biering: "Unser Deich hat durch tüchtige Arbeit gehalten. Aber das Wasser ist von anderer Seite gekommen." Die Deicherhöhung und Stabilisierung sei die eine Seite, das Verhindern von Wasser, das vom Land kommt, die andere. Hans-Joachim Harm konkretisiert: "Es müssten Dämme im rechten Winkel zum Deich gezogen werden. Die soll es angeblich schon einmal gegeben haben."

Zwischen Iserbegka und Gallin sei ein solcher Damm vonnöten: "Zu unserem Schutz und zum Schutz von Iserbegka." Und auch der Bürgermeister mahnt ein schlüssiges Gesamtkonzept im Hochwasserschutz an. Es helfe wenig, wenn der Deich nur an einzelnen Stellen nach dem neuesten Standard ausgebaut werde.

Die von der Flut zerstörte Kegelbahn kam noch einmal zur Sprache und Uwe Schüler warnte: "Wenn die neue Bahn nicht bis zur nächsten Saison steht, gibt es bald keinen Kegelverein mehr. Es werden immer weniger Aktive." Jaskowiak: "Mein Wunsch ist, dass wir das schaffen. Die Abbruchgenehmigung ist da, die Baugenehmigung de facto. Ich bin guten Mutes."

Aber nicht versäumen wollten die Galliner auch, einen herzlichen Dank an die Helfer auszusprechen. Das stand unter Punkt drei auf der Liste von Georg Mrasek: Ein Dank an jene, "die mir ein schwerer Zeit geholfen haben". Uwe Schreiber erinnert sich: "Unzählige freiwillige Helfer waren Tag und Nacht im Einsatz." Horst Pauli: "Schwangere Frauen haben Sandsäcke geschleppt." Thomas Jaskowiak: "Aus Rostock ist eine Frau mit ihrer Tochter gekommen, um zu helfen." Hans-Joachim Harm: "Junge Leute haben geschuftet, bis die Hände durch waren." Rolf Biering: "Die Versorgung durch die Hilfsorganisationen war super." Und Gallin hat mit Mörsdorf am Hermsdorfer Kreuz Freundschaft geschlossen. Jaskowiak: "Die Leute von dort haben in Haushalten geholfen, die Feuerwehr unterstützt, Geld gespendet. Die Beziehung wird immer intensiver."