Hilfe statt Kamelle Hilfe statt Kamelle: Moderatorin des Sandersdorfer Karnevals sammelt für Bedürftige
Sandersdorf - Stillsitzen ist nichts für Heike Nywelt. Sie will unter Menschen sein, etwas bewegen und anderen helfen. Bekannt ist sie nicht nur den Sandersdorfern durch ihre Moderationen gemeinsam mit Hubert (Hubi) Otte, dem Präsidenten des Sandersdorfer Karnevalsvereins.
Sie standen auch beim Sieben-Seen-Lauf, bei Mission Olympic und vielen anderen Veranstaltungen auf den Bühnen der Region und darüber hinaus. Heike Nywelt braucht auch einen Ausgleich für ihre verantwortungsvolle Tätigkeit in der halleschen Uniklinik.
Jetzt, da die Corona-Pandemie überall die Veranstaltungen ausbremst, ist ihr eine Idee gekommen. „Viele Leute sind gerade wegen der vielen Einschränkungen sehr schlecht gestellt“, sagt sie. Und gerade die Obdachlosen würden im Winter große Probleme haben.
Warme Kleidung werde gebraucht sowie wichtige Grundnahrungsmittel
Warme Kleidung werde gebraucht sowie wichtige Grundnahrungsmittel. Aus diesem Gedanken heraus ist bei ihr die Idee entstanden, unter dem Motto „Warme Kleidung statt Kamelle“, eine Sammelaktion zu initiieren. Hilfe hat sie sich dafür beim Deutschen Förderverein für Sanitätswesen von Raymond Schulz aus Köthen zugesichert.
„Wir haben uns am Eingang des Sportzentrums in Sandersdorf am 1. Dezember mit zwei Fahrzeugen aufgestellt und von den Bürgern Kleidungsstücke und auch Konserven in Empfang genommen“, erklärt sie die Vorgehensweise. Dass man dabei streng auf die bestehenden Hygienevorschriften geachtet habe, sei klar. Aus diesem Grund seien die Autos auch gleich nach Köthen gefahren, wo die Spenden eingelagert wurden. Raymond Schulz werde danach gemeinsam mit seinen Mitstreitern die Verteilung an die Bedürftigen übernehmen.
„Diese Art der Hilfe war für uns alle zwar neu, aber wir haben es sehr gern getan“
„Von dem Zuspruch für unsere Aktion waren wir sehr überrascht“, sagt Heike Nywelt. Schon beim Betrachten der Bilder von anderen Aktionen habe sie an den geplanten Transportkapazitäten gezweifelt. Doch auch diese Problem wurde von den Karnevalisten gemeistert. Kurzerhand habe man einen zweiten Klein-Lkw bestellt, in den die Spenden geladen werden konnten.
Es waren nicht nur Kleidungsstücke, Schuhe, sogar ganze Reisekoffer voller Sachen hätten die Menschen gebracht. Dazu kamen noch jede Menge Konserven von der Villa am Bernsteinsee, ein großer Karton voller Plätzchen vom Gut Mößlitz und ein Kleinbus mit allerlei Artikeln, die von den Sandersdorfer Kanuten gesammelt worden waren.
„Diese Art der Hilfe war für uns alle zwar neu, aber wir haben es sehr gern getan“, sagt Nywelt. Trotzdem wünsche sie sich, bald wieder auf der Bühne zu stehen und dort für die nötige Stimmung zu sorgen. (mz)