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Hightech aus Bitterfeld Hightech aus Bitterfeld: Die Technik von ITP Tzschoppe ist weltweit im Einsatz

Von Christine Färber 22.04.2017, 10:00
Chef Dieter Tzschoppe arbeitet hier in einem Schaltschrank einer Steuerungsanlage.
Chef Dieter Tzschoppe arbeitet hier in einem Schaltschrank einer Steuerungsanlage. André Kehrer

Bitterfeld - Es geht ums weiße Gold. Und daran arbeitet ein Bitterfelder Unternehmen erfolgreich mit. Jetzt gerade ist bei der ITP Tzschoppe GmbH die Prozesssteuerung für eine große Entsalzungsanlage in Algerien in Arbeit. Dazu gehören die komplette Elektro- und Automatisierungstechnik sowie die Entwicklung der Software zur Steuerung und Bedienung der Anlage.

Automatisierungs- und Steuerungsanlagen aus Bitterfeld mit 20 Jahren Erfahrung

Von Amerika bis Japan spannt sich der geografische Bogen der Unternehmen, die die Produkte der Firma einsetzen. Was hinter den Buchstaben ITP steht und sich kompliziert anhört – Industrievertretung, Technischer Service und Partner für komplette Anlagen - ist ein ganzes Programm, mit dem das Elf-Mitarbeiter-Team punktet.

Es plant, programmiert und realisiert Automatisierungs- und Steuerungsanlagen. Hauptgeschäft dabei sind Überwachungsanlagen in der Elektrochemie. „Das ist unsere eigene Entwicklung“, sagt Firmengründer Dieter Tzschoppe, das Ergebnis eines Forschungsprojektes aus eigenem Hause. Darauf ist er stolz - zu Recht, ist das doch ein Alleinstellungsmerkmal der Bitterfelder Prozess-Automatisierer.

Mit so ausgefallenen Sachen hat das Team um Tzschoppe seit 20 Jahren Erfahrungen gesammelt. Denn 1997, mit der Gründung des Gewerbebetriebes ITP, hat Tzschoppe das Portfolio seines Ingenieurbüros erweitert. Und zwar erheblich. „Die Anlagen, die ich mit den Mitarbeitern meines Ingenieurbüros bis dato geplant habe, die haben wir dann auch gebaut“, sagt er.

ITP GmbH ist weltweit im Einsatz

Da sich das Geschäft deutschlandweit und schließlich weltweit ausdehnte, wurde 2010 die ITP mit Wolfgang Senge als zweiten Geschäftsführer in eine GmbH umgewandelt, die im Januar ihr 20-jähriges Jubiläum beging. Der Umfang dessen, was zu tun ist, ist inzwischen gewaltig.

Ein Standbein aus der Anfangszeit des Ingenieurbüros sind Vertrieb und Service von Druckmittlersystemen für die chemische Industrie. Zunächst für die Kunden in der unmittelbaren Umgebung - im Chemiepark und in der Raffinerie Leuna - und dann in allen neuen Bundesländern. „Ihnen bieten wir seit 1995 mit der TST GmbH aus Alzenau diesen Service an“, so Senge.

An den ersten Auftrag im Anlagenbau für einen ausländischen Kunden erinnert Dieter Tzschoppe sich noch ziemlich genau. „Das war eine Automatisierungsanlage mit einer riesigen Fließbildtafel. Es war noch nicht üblich, eine Anlage komplett per Computer darzustellen und zu bedienen, also schufen wir ein gigantisches Fließbild.“ Die Anlage von damals ging nach Bangladesch. Ob sie noch arbeitet? Er hebt die Schultern.

Bitterfelder Ingenieure sind weltweit im Einsatz

Für seine Projekte hat das Bitterfelder Unternehmen Partner in der Region vor allem zum Bau der Schaltschränke und für spezielle Programmierleistungen. Mit insgesamt vier großen Firmen aus dem Chemieanlagenbau in Deutschland, Italien und der Schweiz entstehen die Projekte, fast in der ganzen Welt.

Bitterfelder Ingenieure sind demnächst in Japan, Saudi-Arabien, Italien und Argentinien im Einsatz. Denn nicht nur das Entwickeln, Programmieren und Bauen gehört zu den Aufgaben des Unternehmens, sondern auch die Inbetriebnahme und Schulung des künftigen Anlagenpersonals, das mit den speziellen Systemen schließlich arbeiten muss. Künftig, erklärt der Geschäftsführer Wolfgang Senge, sollen die Bereiche Service und Dienstleistungen weiter ausgebaut werden. Schließlich - die Konkurrenz schläft nicht. (mz)

So gewaltig ist ein Schaltschrank einer Steuerungsanlage.
So gewaltig ist ein Schaltschrank einer Steuerungsanlage.
André Kehrer