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Helene-Lange-Sekundarschule Helene-Lange-Sekundarschule in Bitterfeld: Verteilung der Schüle auf Landkreis notwendig

Von Stefan Schröter 10.08.2016, 04:00
Die Helene-Lange-Sekundarschule soll entlastet werden.
Die Helene-Lange-Sekundarschule soll entlastet werden. André Kehrer

Bitterfeld - Die Helene-Lange-Sekundarschule in Bitterfeld ist randvoll. Mit voraussichtlich 446 Schülern im Donnerstag beginnenden Schuljahr ist die Einrichtung an ihre Kapazitätsgrenzen geraten.

„Aufgrund der Anbindung von zwei Sprachklassen für Schüler mit Migrationshintergrund sowie der Umsetzung der inklusiven Beschulung gemäß Landesschulgesetz kommt es an der Sekundarschule zu einem Engpass“, erklärt Kreis-Sprecherin Marina Jank.

Pestalozzi-Grundschule ist keine Alternative

Zum Vergleich: Im Schuljahr 2012/2013 gingen 402 Jungen und Mädchen in die Einrichtung. In den weiteren Jahren stieg ihre Zahl kontinuierlich an. Diese Tendenz hat sich laut Landkreis bereits in den vergangenen Jahren angedeutet. Nun soll das Problem der hohen Schülerzahlen an der „HeLa“ gelöst werden, bevor es ein ernstes wird.

Ein einfacher Weg dorthin wäre, zeitweise auf Räume der benachbarten Pestalozzi-Grundschule zurückzugreifen, aber: „Das ist nach Abstimmung mit der Stadt Bitterfeld-Wolfen nicht möglich“, schildert Jank.

Holzweißig und Greppin als Hilfe für die Helene-Lange-Sekundarschule?

Deshalb hat der Landkreis einen anderen Kurs eingeschlagen, der über zwei Bitterfeld-Wolfener Ortsteile führt: Die Kreisverwaltung fragte in Holzweißig und Greppin nach, ob die dortigen Grundschüler nach der vierten Klasse künftig in eine andere Sekundarschule gehen könnten als in die HeLa. Zumal laut Landkreis-Prognosen die Schülerzahlen in der Dessauer Straße in Bitterfeld mittelfristig auf hohem Niveau bleiben.

Die Helene-Lange-Schule besaß im Jahr 2013 laut jüngsten Daten aus dem Schulentwicklungsplan 20 allgemeine Unterrichtsräume und sieben Fachunterrichtsräume. Im Schuljahr 2012/2013 stammten 84 Prozent der insgesamt 402 HeLa-Schüler aus Bitterfeld, sieben Prozent aus Holzweißig, vier Prozent aus Greppin. Die übrigen fünf Prozent waren Kinder aus Sandersdorf-Brehna, die per Ausnahmegenehmigung in die HeLa gingen.

Mit seiner Anfrage stieß der Kreis in den Ortsteilen auf unterschiedliche Echos. In Holzweißig rennt die Behörde offensichtlich offene Türen ein. Demnach könnten die dortigen Grundschüler künftig in Roitzsch unterkommen, sofern sie ab Klasse fünf eine Sekundarschule besuchen.

Diese Variante bewährte sich schon einmal: „Bis einschließlich dem Schuljahr 2008/2009 waren die Schulbezirke bereits so geregelt“, weiß Joachim Teichmann, Leiter der Bitterfeld-Wolfener Haupt- und Sozialverwaltung.

Zusage aus Holzweißig, Absage aus Greppin

Die letzten Holzweißiger seien noch bis 2014 in Roitzsch beschult worden. „Es dürfte somit nichts dagegen sprechen, zum Status Quo zurückzukehren“, schreibt Teichmann an den Landkreis.

Auch der Holzweißiger Ortschaftsrat könne den Wunsch des Landkreises nachvollziehen und begrüße ihn. Schon länger besuchen einige Holzweißiger Kinder nach ihrer Grundschulzeit per Ausnahmegenehmigung die Roitzscher Sekundarschule. Eine generelle Änderung könnten frühestens in einem Jahr greifen.

Zurückgewiesen wurde hingegen die Landkreis-Idee für den Ortsteil Greppin. Nach Vorstellung der Kreisverwaltung könnten dort abgehende Grundschüler künftig in Wolfen-Nord in die Sekundarschule wechseln.

Landkreis fällt die Entscheidung

In Greppin stieß die Idee auf taube Ohren. Zum einen wäre laut Teichmann der Effekt wegen der niedrigen Schülerzahlen gering. Zum anderen drohe langfristig das Aus der Grundschule Greppin, wenn dort die Schülerzahlen wie kalkuliert weiter sinken.

Geplant ist dann der Zusammenschluss mit der Grundschule Anhaltsiedlung. Die sich daraus ergebenden Konsequenzen würden gegen die Landkreis-Idee sprechen.

Am Ende hat der Kreis das letzte Wort bei der Schülerverteilung. Er ist zuständig für die Sekundarschulen und hat für seine Pläne formell die Stadt Bitterfeld-Wolfen „angehört“. „Das Ergebnis des Anhörungsverfahrens wird gewertet. Den politischen Gremien des Landkreises wird dann ein Vorschlag unterbreitet“, so Sprecherin Jank.

(mz)