Heiliger Augustinus im Künstlergarten
Brehna/MZ. - Der Heilige Augustinus ist schon deutlich zu erkennen. Im Frühjahr soll das imposante Kunstwerk, an dem der Brehnaer Bildhauer Michael Weihe derzeit im Auftrag des Augustinuswerkes der Lutherstadt Wittenberg arbeitet, fertig sein. Dort, wo Behinderte wohnen und arbeiten, wird die zwei Meter hohe Sandsteinfigur künftig zu sehen sein. Noch aber befindet sich der Schutzpatron des Augustinuswerkes im Garten vor der Künstler-Werkstatt - weitgehend abgeschirmt von den neugierigen Blicken der Öffentlichkeit.
"Manche dachten schon, es wird der Nikolaus", erzählt Weihe von den Kommentaren der Leute beim Blick über seinen Gartenzaun zu Beginn seiner Arbeit. Mittlerweile ist die weiße Figur des Bischofs aus Nordafrika, der 354 nach Christus geboren und nach seinem Tod heilig gesprochen wurde, deutlich zu erkennen.
Der Künstler hat sich vor Beginn seiner Arbeit zunächst über den Heiligen Augustinus informiert und dann ein kleines Gipsmodell der heute überlebensgroßen Figur angefertigt. Der Heilige steht in Weihes Darstellung gebückt da, stützt sich auf seinen Bischofsstab und schaut auf einen kleinen Jungen herab.
Der Legende nach begegnete ihm Jesus in Gestalt des Kindes. Dies sei für Augustinus ein Schlüsselerlebnis gewesen, das seine völlige Hinwendung zu Gott ausgelöst habe. "Ich wollte zeigen, wie ein großer Mensch von dem Kleinen vom Sockel geholt wird", beschreibt Weihe seine künstlerische Intention. Die Haltung des Heiligen entspringt der Phantasie des Brehnaers Michael Weihe.