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Heidecamp Schlaitz Heidecamp Schlaitz: Urlaubsidyll abseits des großen Trubels

Von Ulf Rostalsky 07.08.2017, 11:31
Johannes Güldner, Sohn Siegfried und Ehefrau Regina vor dem Dübener Ei, Baujahr 68 - mit dabei Berner Sennenhund Enno.
Johannes Güldner, Sohn Siegfried und Ehefrau Regina vor dem Dübener Ei, Baujahr 68 - mit dabei Berner Sennenhund Enno. Thomas Ruttke

Schlaitz - Sommer, Sonne, Ferienzeit. Passt alles zum Heidecamp in Schlaitz, auch wenn es einige Tage mit Dauerregen gegeben hat. „Wir sind wirklich am Limit“, erzählt Walter Berger, der mit Ehefrau Jutta und Sohn Michael seit 24 Jahren den Traum vom Urlaubsidyll oberhalb des Stauseeufers lebt. Bergers Zwischenbilanz für die laufende Saison fällt positiv aus. Es läuft. Wenngleich die hohe Nachfrage Kraft verlange.

Heidecamp besticht mit Ruhe

„Wir sind eben jeden Tag vor Ort. Wir sind da für die Leute, die mit allen möglichen Sachen zu uns kommen“, betont Jutta Berger. Reisen in der Hauptsaison kommt für die Schlaitzer nicht in Frage. „Aber mal für ein paar Stunden den Platz verlassen, kurz was anderes sehen: Das muss schon sein.“

In der Rezeption des Heidecamps hat die Seniorchefin des Camps allerhand zu tun. Rechnungen müssen geschrieben, die ausstehenden Highlights im Jahreskalender vorbereitet werden. Am Ende, wissen Bergers, komme aber immer wieder was dazu. Stillstand ist nicht. Und dennoch besticht das Heidecamp vor allen Dingen mit Ruhe.

Unterwegs mit "Dübener Ei"

„Wenig Menschen, viel Natur. Das ist Erholung.“ Davon ist Walter Berger überzeugt. Mit diesem Anspruch steht er nicht allein. „Wir sind garantiert nicht das letzte Mal hier“, geht Regina Güldner in die Offensive. Mit Ehemann Siegfried und Schwiegervater Johannes teilt sie die Leidenschaft fürs Campen. Und weil die Wohnung des Schwiegervaters in Zschornewitz zu klein ist, um zusammen dessen 89. Geburtstag zu feiern, entschied das Paar aus Frankfurt/Oder, den Jubeltag im Heidecamp zu verbringen.

Mit dem eigenen Campingplatz hat sich die Schlaitzer Familie Berger ihren Traum erfüllt. Seit 24 Jahren führt sie Regie im Heidecamp, das seit 2001 zur Crème de la Crème der Campingplätze in Deutschland gehört.

Damals wurde der Schlaitzer Platz vom Deutschen Tourismusverband zum ersten Mal mit Fünf Sternen prämiert.

Das Heidecamp ist seit Jahr und Tag auch Veranstaltungsort. Ab 16. September machen eine Woche lang die ADAC-Campingreisen für Musikfreunde am Stauseeufer Station. Am 4. und 5. November steht das große Schlachtwochenende auf dem Programm.

Dort fallen Güldners durchaus auf. Es ist nicht nur der quicklebendige Berner Sennenhund Enno, der beeindruckt. Güldners punkten vielmehr mit dem Dübener Ei. Der Wohnwagen mit der so typischen Form wurde 1968 gebaut, seit 1986 ist er in Familienbesitz. Vater Johannes rollte mit ihm Jahr für Jahr nach Mecklenburg. Heute ist Sohn Siegfried stolzer Besitzer. Klein, praktisch, gut. Das ist das Dübener Ei. „Wir wollen darauf nicht verzichten.“

Ausgangspunkt für Tagesausflüge

In Schlaitz feierte Johannes Güldner 89. Geburtstag. Ohne Aufenthalt an frischer Luft kommt er nicht aus. „Und beim Campen vor dem Frühstück erstmal im See baden: Das ist so schön, das würde ich heute noch tun.“ Der Zschornewitzer ist selig und bricht wie Karl-Heinz Bader eine Lanze fürs Heidecamp. Der Mann aus Boizenburg hat Enkeltochter Maja an der Seite. Die Zehnjährige wohnt in München. Schlaitz wurde als Treffpunkt ausgemacht. „Die Eltern haben sie gebracht, nächste Woche geht es weiter nach Mecklenburg.“

Karl-Heinz Bader hat Schlaitz als Ausgangspunkt für eine Reihe von Tagesausflügen gewählt. Dessau mit Bauhaus und Junkers, Wittenberg mit Luther. „Und Belantis“, fügt Enkeltochter Maja hinzu. Urlaub mit den Großeltern funktioniert. „Wir haben neben den Dauercampern viele Leute, die bleiben zwei, drei Wochen“, bestätigt Jutta Berger. Dazu kämen Touristen, die Schlaitz als Zwischenstopp nutzen. „Und dann sind noch die Angebote für die Kinder.“

Freundlichkeit ist das A und O

An der Rezeption rollt ein weiteres Gespann vor. Kurzes Hallo, kurze Einweisung. „Sie können sich einen Platz aussuchen“. Freundlichkeit ist das A und O im Camp. „Na klar ist das hier Arbeit. Sehr viel Arbeit. Aber wir machen alles mit Freude“, stellt Jutta Berger fest.

(mz)

Jutta Berger empfängt hier die Camper.
Jutta Berger empfängt hier die Camper.
Thomas Ruttke